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Hass im Netz: Der Tod von Hübner entfacht einen Sturm der Entrüstung!

Johannes Hübner, ehemaliger FPÖ-Spitzenpolitiker, verstarb im Alter von 68 Jahren. Sein Tod löste eine Debatte über Hasskommentare und die Rolle der Medien in Österreich aus. Inmitten der politischen Spannungen in Europa wird die Doppelmoral kritisiert.

Am Montag, dem 5. Februar 2025, verstarb der 68-jährige Johannes Hübner, ein ehemaliger Spitzenpolitiker der FPÖ. Sein Tod hat eine kontroverse Debatte über die Rolle von Medien in der Berichterstattung und über den Umgang mit Hasskommentaren im Internet ausgelöst. Der österreichische „Standard“ wurde scharf kritisiert, weil er eine Plattform für negative und pietätlose Kommentare über Hübner geboten hat. Der FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker bezeichnete diese Kommentare als menschenverachtend und anstößig. Unter einem Posting des Redakteurs Sulzbacher blieben derartige Beleidigungen wie „Einer weniger“ und „Noch wer Sekt?“ unangetastet.

Die Kritik an der Redaktion bezieht sich auf die Wahrnehmung, dass die Kommentarfunktion als ein Kondolenzbuch umgewandelt wurde, was zu einer Welle des Hasses führte. Hier wird die Doppelmoral von Journalisten angeprangert, die zwar gegen „Hass im Netz“ plädieren, aber in ihren eigenen Kommentaren Hasskommentare tolerieren. Diese Situation wird von weiteren gesellschaftlichen und politischen Spannungen begleitet, insbesondere in Bezug auf die Rolle von Viktor Orbán und grassierende, abwertende Terminologien in der politischen Berichterstattung.

Hass im Netz: Eine weitreichende Bedrohung

Die Problematik des „Hass im Netz“ ist ein breit gefächertes Thema, welches abwertende, entwürdigende und manchmal sogar gewalttätige Online-Phänomene umfasst. Laut dem Kompetenznetzwerk Hass im Netz sind vielfältige Erscheinungsformen zu erkennen, von denen einige strafrechtlich relevant sind. Zu den besonders betroffenen Gruppen zählen Aktivisten, Politiker und Journalisten. Es wird darauf hingewiesen, dass Hass im Netz nicht nur Texte, sondern auch Bilder, wie rassistische Memes oder Drohungen in Form von Doxing, umfasst.

Diese Formen von Hass sind gefährlich, da sie nicht nur Einzelpersonen schädigen, sondern auch das demokratische Miteinander untergraben. Politisch Engagierte erleben häufig digitale Gewalt, die Einfluss auf ihre Kommunikation und öffentliche Präsenz hat. Die moderne digitale Landschaft erlaubt es Nutzerinnen und Nutzern, ihre Ängste und Ressentiments anonym zu äußern, was eine dynamische, oft toxische Interaktion zwischen verschiedenen politischen Lagern schafft.

Folgen für die Demokratie

Janina Steinert, Professorin für Global Health an der Technischen Universität München, stellt in einer Studie fest, dass fast jede zweite politisch aktive Person, die von digitaler Gewalt betroffen ist, ihre Kommunikationsweise verändert. Diese Veränderungen können zu einem Rückzug aus dem öffentlichen Diskurs führen. Dabei haben besonders Frauen unter den Attacken zu leiden. Yvonne Magwas, CDU-Bundestagsabgeordnete, warnt, dass diese ständigen Anfeindungen das demokratische Miteinander zersetzen.

Die Organisation HateAid fordert dringend Anlaufstellen für Betroffene innerhalb der Parteien und die konsequente Verfolgung von Anzeigen gegen solche Angriffe. Wichtige Schritte zur Bekämpfung von Hasskommentaren werden auch durch den Digital Services Act (DSA) gefordert, der Social-Media-Plattformen zur Verantwortung ziehen soll. Das Versagen der Plattformbetreiber, solchen Kommentaren entgegenzutreten, wird als eine ernsthafte Bedrohung für die Gesellschaft gesehen, insbesondere in einer Zeit, in der politische Extremigkeit und Hass zunehmend zunehmen.

Die Reflexion über Hübners Tod und die diskursiven Spannungen in Europa unterstreichen die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit den aktuellen Herausforderungen im Umgang mit Hass im Netz. Angesichts der wachsenden politischen Polarisierung und der Herausforderungen, die digitale Gewalt für demokratische Strukturen mit sich bringt, bleibt zu hoffen, dass sowohl Gesellschaft als auch Politik zu konkreten Maßnahmen finden, um diese Probleme anzugehen.

Weitere Informationen und Hintergründe zur Thematik finden Sie in den ausführlichen Berichten von Unser Mitteleuropa, Kompetenznetzwerk Hass im Netz sowie National Geographic.

Referenz 1
unser-mitteleuropa.com
Referenz 2
kompetenznetzwerk-hass-im-netz.de
Referenz 3
www.nationalgeographic.de
Quellen gesamt
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