
Der britische Premierminister Keir Starmer sieht sich scharfer Kritik von Tech-Milliardär Elon Musk ausgesetzt, der auf seiner Plattform X eine Umfrage startete, in der es um die angebliche Befreiung der britischen Bevölkerung von ihrer „tyrannischen Regierung“ geht. In seinen Beiträgen zielte Musk auch direkt auf Starmer ab, den er für die Misshandlung des Themas Kindesmissbrauch in Großbritannien verantwortlich macht. Starmer äußerte sich vorsichtig zu Musks Kommentaren und appellierte an den politischen Anstand, während er gleichzeitig Politiker vor der Verbreitung von Lügen warnte. Seine Bedenken beziehen sich nicht nur auf Musk, sondern auch auf die zunehmende Verbreitung von Falschinformationen in der britischen Politik.
Starmer erklärte, dass viele, die Lügen verbreiten, letztendlich nur an sich selbst interessiert seien, anstatt sich um die Opfer zu kümmern. Musk hat Starmer und dessen Labour-Regierung zuvor mehrfach kritisiert, insbesondere im Zusammenhang mit der Aufklärung über frühere Missbrauchsfälle. So postete Musk einen Kommentar zu einer Messerattacke in Southport mit dem direkten Hinweis: „Prison for Starmer“.
Die Rolle von Falschinformationen
In den letzten Wochen hat Musk auch andere Regierungen, darunter die deutsche, angreifend kommentiert. Er bezeichnete Bundeskanzler Olaf Scholz als „Trottel“ und den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier als „Tyrann“. Dabei zeigt Musk offensichtlich Unterstützung für rechtsextreme Akteure, insbesondere für den inhaftierten britischen Rechtsextremen Tommy Robinson. Der Tech-Milliardär hat Robinsons langjährige Auseinandersetzung mit den Vorfällen um mutmaßliche Pädophilen-Grooming-Gangs in verschiedenen englischen Städten thematisiert und Eindrücke über jahrzehntelange Kindesmissbrauchsverbrechen geteilt.
In einem weiteren Beitrag stellte Musk die Frage, wer während der Amtszeit von Starmer als Leiter der Crown Prosecution Service (CPS) im Zeitraum von 2008 bis 2013 für die Nichtverfolgung von Vergewaltigungsgangs verantwortlich war. Obwohl Starmer während dieser Zeit an der Spitze der CPS stand, gab es laut den Ermittlungen keine Vorwürfe gegen ihn, dass er das Vorgehen aufgrund von Ängsten vor Islamophobie blockierte.
Technologische Einflüsse auf die Meinungsbildung
Parallel zu diesen politischen Spannungen wird diskutiert, wie Musk die Verbreitung von Falschinformationen auf seiner Plattform X beeinflusst. Die Forschung zeigt, dass es zunehmend schwieriger wird, echte von falschen Informationen zu unterscheiden, was durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Wahlkampf noch verstärkt wird. Diese Technologien dienen oft dazu, bestimmte Emotionen zu transportieren, anstatt die Wahrheit widerzuspiegeln. Musks Umgang mit irreführenden Informationen, einschließlich der Veröffentlichung von Deep Fakes, wirft Bedenken auf hinsichtlich der Integrität der Plattform.Dokumentieren Studien, dass Musk und X zunehmend Falschinformationen erlauben, um eine bestimmte Narrative zu fördern.
Die Intransparenz des X-Algorithmus hat Forscher und Journalisten alarmiert, die sich mit der Verbreitung von Falschinformationen beschäftigen. Viele Experten fordern, dass der Digital Services Act den Zugang zu Daten von X für Wissenschaftler erleichtert, um die Auswirkungen von Online-Plattformen auf demokratische Prozesse besser untersuchen zu können.
Zusammengefasst zeigt sich, dass sowohl in der britischen Politik als auch im digitalen Raum die Herausforderung besteht, mit Falschinformationen umzugehen, während wichtige Akteure wie Musk eine immer zentralere Rolle einnehmen.