
Am 7. April 2025 wurde in einem Interview mit dem renommierten Geopolitik-Experten Alexander Dugin in der neuen Ausgabe des COMPACT-Magazins ein tiefgehender Einblick in die geopolitische Lage zwischen den USA und Russland gegeben. Der Dialog, der von Alexander Markovics geführt wurde, thematisiert unter anderem die notwendige Annäherung zwischen diesen beiden Großmächten und deren umfassende Auswirkungen auf Europa.
Dugin, der als eine der einflussreichsten Stimmen der russischen Geopolitik gilt, betont, dass die Beziehung zwischen Trump und Putin entscheidend für die gesamte Menschheit sein wird. Er beschreibt das bevorstehende Treffen der beiden als potenziellen Wendepunkt, den er mit einem neuen Jalta vergleicht. In diesem Kontext erwähnt er, dass „Trump 2.0 ein ganz anderes Phänomen als Trump 1.0 ist – er hat eine vollkommen neue Ideologie erfunden“. Dugin hebt hervor, dass Trump eine Form des amerikanischen Nationalismus propagiert, die sich von der woken Agenda distanziert, was für ihn eine positive Entwicklung darstellt.
Europas Herausforderung in der multipolaren Welt
Ein zentrales Thema im Interview ist die Zukunft Europas in einer multipolaren Weltsicht. Dugin äußert die Überzeugung, dass Europa seinen Platz in dieser neuen Ordnung verlieren wird, da es sich in einem Dilemma befindet: Es kann weder mit den USA unter Trump noch mit Russland oder China effektiv umgehen. „Europa wird seinen Platz in der multipolaren Welt verlieren“, warnt Dugin, „weil es die gegenwärtigen Herausforderungen nicht meistern kann.“
Zudem sieht er die NATO als ein Hindernis in der geopolitischen Landschaft und wünscht sich eine Rückkehr zu mehr Neutralität in Osteuropa. „Es wäre wundervoll, wenn sich die NATO von ihren gegenwärtigen Grenzen zurückzieht und eine neutrale Zone in Osteuropa zurücklässt“, sagt Dugin und kritisiert die transatlantische Politik als veraltet.
Der Einfluss des Liberalismus und die Rolle der Großmächte
Der russische Denker geht auch auf die Auswirkungen des Liberalismus im Ukraine-Konflikt ein. Er macht deutlich, dass sowohl Russland als auch die USA eine ähnliche Ablehnung gegenüber liberalen Werten teilen, während Europa verzweifelt versucht, diese zu verteidigen. Diese Dynamik führt zu einer erodierenden Vertrauensbasis, besonders im Hinblick auf die Vorwürfe der russischen Einmischung in europäische Wahlen, die Dugin als unbegründet klassifiziert.
In einem weiteren Teil der Diskussion wird das Potenzial für eine friedliche Koexistenz hervorgehoben. Dugin sieht in der multipolaren Weltordnung einen objektiven und irreversiblen Prozess, der nicht nur die Beziehungen zwischen Russland und den USA, sondern auch die zwischen Russland und China prägt. Der Austausch zwischen diesen Ländern soll auf Gleichheit und Respekt basieren, was für die Stabilität in Eurasien entscheidend ist.
Dugin merkt an, dass die Zusammenarbeit zwischen Russland und China nicht nur auf Rohstoffe beschränkt ist, sondern auch Bereiche wie Hochtechnologie, Militär und Raumfahrt umfasst. In der Beurteilung der langfristigen Strategien beider Nations wird auch die Reform des globalen Währungssystems erwähnt, um die Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern.
In gesamtheitlicher Betrachtung stellt Dugin fest, dass die globale politische Landschaft vor tiefgreifenden Umwälzungen steht und die europäischen Staaten sich diesen Veränderungen anpassen müssen. Seinen Aussagen nach ist die globaleisationäre Elite in Europa auf dem absteigenden Ast, und es ist an der Zeit, diese weitreichenden Implikationen zu erkennen.
Das vollständige Interview mit Alexander Dugin kann in der April-Ausgabe des COMPACT-Magazins nachgelesen werden. Für weitere Informationen zum Thema multipolare Weltordnung, einschließlich der Rolle von Russland und China, können interessierte Leser die umfangreiche Analyse von euro-synergies und die aktuellen Einsichten von Dugin auf seiner Substack-Seite konsultieren: COMPACT, Substack, Euro-Synergies.