
Im US-Bundesstaat Florida wurde ein verurteilter Mörder hingerichtet, genau 25 Jahre nach den verübten Taten. Die Exekution erfolgte im Gefängnis von Raiford durch eine Giftspritze. Der Hingerichtete, 48 Jahre alt, war 2000 wegen der Entführung, Vergewaltigung und Ermordung einer Angestellten der Zeitung „Miami Herald“ verurteilt worden. Zudem gestand er, zuvor in Massachusetts eine Frau erstochen zu haben. Ein Kommissar hatte bei der Festnahme angemerkt, dass es sich um einen angehenden Serienkiller handeln könnte, was das Ausmaß seiner Taten unterstreicht.
Die anwaltliche Vertretung des Hingerichteten argumentierte, dass er aufgrund von „krankhaftem Übergewicht“ unter intensiven Schmerzen während der Hinrichtung leiden könnte, was das Gericht jedoch zurückwies. Der Oberste Gerichtshof des Bundesstaates sah keine ausreichenden Gründe, um die Exekution zu stoppen, trotz der Bedenken hinsichtlich der gesundheitlichen Verfassung des Verurteilten.
Todesstrafe weltweit im Fokus
Die Hinrichtung in Florida ist Teil eines besorgniserregenden Trends. Laut dem amnesty.org-Bericht 2024 ist die Zahl der weltweit erfassten Hinrichtungen auf den höchsten Stand seit zehn Jahren gestiegen. Im Vorjahr wurden in 15 Ländern über 1.500 Exekutionen dokumentiert. Die meisten dieser Hinrichtungen fanden in China, Iran, Saudi-Arabien, Irak und Jemen statt.
Besonders umstritten ist in den USA die Debatte über Hinrichtungsmethoden. Dabei werden verschiedene Ansätze, wie Stickstoff als Methode, diskutiert. In einigen Bundesstaaten, darunter Alabama und Oklahoma, ist diese Methode bereits erlaubt. Menschenrechtsorganisationen und die UN kritisieren die verschiedenen Hinrichtungsmethoden und weisen darauf hin, dass es keine humane Art der Exekution gibt. Ein Beispiel, das solche Zweifel verdeutlicht, ist der Fall von Brad Sigmon, der auf eigenen Wunsch erschossen werden wollte, da er der Tötungsart per Giftspritze misstraute.
Im Jahr 2024 wurden in den USA 25 Menschen hingerichtet, wie T-Online berichtet. Dabei betont Amnesty International, dass die Todesstrafe als Verstoß gegen die Menschenrechte angesehen wird, da sie das Recht auf Leben verletzt und als grausame und erniedrigende Strafe gilt. Der globale Trend zeigt eine zunehmende Ablehnung der Todesstrafe; nahezu drei Viertel aller Länder haben sie gesetzlich oder praktisch abgeschafft.
Aktuell behält aber eine Minderheit von 54 Ländern die Todesstrafe bei, während 113 Staaten sie für alle Verbrechen abgeschafft haben. Diese Statistiken und Entwicklungen sind Teil der weltweiten Bewegung gegen die Todesstrafe, die eine fundamentale Herausforderung an die Rechtssysteme in vielen Ländern darstellt.
Die gegenwärtigen Diskussionen über die Todesstrafe werfen grundlegende ethische Fragen auf, die weiterhin sowohl in der Politik als auch in der Gesellschaft erörtert werden müssen.
Für weiterführende Informationen zu den Hinrichtungen in Florida und den globalen Trends zur Todesstrafe, siehe Tagesspiegel, T-Online und Amnesty International.