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Das Comeback des Lake Pedder: Ein Hoffnungsschimmer für die Natur!

Am 9. Januar 2025 stehen die Bemühungen zur Renaturierung des Lake Pedder in Tasmanien im Fokus. Umweltschützer fordern eine Rückkehr zu einem der einzigartigsten Naturwunder Australiens.

Bis 1972 war der Lake Pedder in Tasmanien ein bedeutendes Naturwunder Australiens. Der Gletschersee, der vor etwa einer Million Jahren entstand, beeindruckte mit einem rosafarbenen Quarzitstrand und einer Fläche von fast 10 Quadratkilometern. Doch die Landschaft wurde nachhaltig verändert, als der Lake Pedder für ein Wasserkraftprojekt gezielt überschwemmt wurde und sich in einen Stausee mit fast 250 Quadratkilometern Fläche verwandelte. Diese Maßnahme führte zu schweren ökologischen Verlusten in der Umgebung, die heute zum Weltkulturerbe Tasmaniens gehört. Der Verlust der ursprünglichen Ökosysteme sowie seltener Pflanzen- und Tierarten schmerzt viele Umweltschützer, die die Auswirkungen dieser Entscheidung als unumkehrbar ansehen.

Bereits mit der Gründung der United Tasmania Group (UTG) am 23. März 1972 entstand ein erster Widerstand gegen die Flutung des Sees. Diese Gruppe gilt als Vorläufer der australischen Grünen. In den 1970er Jahren stieg das Umweltbewusstsein, insbesondere durch den ersten „Tag der Erde“ im Jahr 1970. Trotz der Proteste konnte die Flutung nicht verhindert werden, was den Verlust von Biodiversität zur Folge hatte. Heute sehen Umweltschützer jedoch einen Hoffnungsschimmer für eine Renaturierung des Lake Pedder, da zwei von drei Dämmen als „Hochrisiko“ eingestuft sind und Reparaturen anstehen.

Eine Chance zur Wiederherstellung

Die tasmanische Regierung hat Pläne angekündigt, die Dämme zu reparieren und deren Lebensdauer bis 2103 zu verlängern. Doch die Vereinten Nationen haben das Jahrzehnt 2021-2030 zur Wiederherstellung von Ökosystemen ausgerufen, was Australien veranlasst, sich für ein entsprechendes Projekt zu nominieren. Christine Milne, ehemalige Vorsitzende der australischen Grünen, leitet die Kampagne zur Wiederherstellung des Lake Pedder. Experten glauben, dass diese Wiederherstellung möglich ist, auch wenn es Jahrzehnte dauern kann, bis sich die Ökosysteme erholen.

Aktivisten haben mit Bannern wie „Pull the Plug“ auf die Wiederherstellung des Sees aufmerksam gemacht. Besonders hervorzuheben ist das Engagement junger Menschen, wie der 20-jährigen Georgina Kelman, die die Wiederbelebung des Sees als Hoffnung für ökologische Erneuerung sehen. Der Lake Pedder ist ein wichtiger Teil des Tasmanian Wilderness World Heritage Area und die Wiederherstellung wird als ein Symbol für die Behebung vergangener Umweltfehler betrachtet.

Ökologische und ökonomische Implikationen

Die Pedder-Talsperre hat in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt 57 MW jährlich zum Gordon-Projekt beigetragen. Inzwischen gibt es jedoch Alternativen, um die Energieversorgung zu sichern. Windparks wie cattle Hill und Granville Harbour produzieren 154 Prozent der Energie, die der Lake Pedder liefert. Es werden Optionen wie kleine Windfarmen oder verstärkte Energieeffizienz in Haushalten erwogen, um die Abhängigkeit von den Dämmen zu reduzieren.

Die Region bietet auch Möglichkeiten für das touristische Potenzial nach der COVID-Pandemie. Das TWWHA Tourism Master Plan und der Derwent Valley Council fordern eine Neubewertung des Tourismus entlang des Gordon River Road. Nach der Flutung des Lake Pedder sind die Besucherzahlen jedoch erheblich gesunken. Dennoch sehen Experten Chancen im Zusammenhang mit einem wachsenden Bewusstsein für klimafreundliche Reisetouren.

Der Kontext des Klimawandels verstärkt die Dringlichkeit dieser Maßnahmen. Extremes Wetter und Umweltauswirkungen sind in Australien allgegenwärtig. Insbesondere Tasmanien hatte mit schwersten Buschbränden, die 200.000 Hektar Wald verwüsteten, und extremen Wetterereignissen zu kämpfen. Kritiker der Politik der australischen Regierung fordern dringend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels, die aufgrund der angestiegenen Temperaturen und der damit verbundenen Risiken für die Bevölkerung unerlässlich sind.

In einer Zeit, in der das Bewusstsein für den Klimawandel ansteigt, könnte die Wiederherstellung des Lake Pedder nicht nur das Ökosystem der Region revitalisieren, sondern auch ein wichtiges Zeichen für die globale Umweltbewegung setzen. Die Möglichkeit, aus der Vergangenheit zu lernen und Ökosysteme aktiv wiederherzustellen, könnte einen entscheidenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft darstellen.

Referenz 1
www.maz-online.de
Referenz 2
lakepedder.org
Referenz 3
www.deutschlandfunk.de
Quellen gesamt
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