
In einer aktuellen Entscheidung hat die Bremer Umwelt- und Klimabehörde beschlossen, dass die umstrittene Baumreihe an der Wümme nahe der Flutbrücken in Borgfeld stehen bleibt. Diese Entscheidung wurde von Karl-Heinz Bramsiepe, dem Ortsamtsleiter von Borgfeld, am 28. Januar 2025 veröffentlicht und bezieht sich auf einen Antrag des Borgfelder Beirats zur Rodung von Bäumen und Gebüsch, der Ende November mit einer Mehrheit verabschiedet wurde. Trotz des politischen Mandats hält die Umweltbehörde die Gründe für die geplante Rodung für nicht ausreichend belegt, was für viele Anwohner und Umweltschützer eine positive Nachricht darstellt.
Der Antrag wurde mit der Argumentation eingereicht, dass die dichte Baumreihe am Ufer den Abfluss von angestautem Wasser behindere, was in Zeiten stark erhöhter Regenfälle und damit verbundener Hochwassergefahr kritisch sein kann. Doch die Behörde weist darauf hin, dass die befürchtete Gefährdung nicht ausreichend fachlich oder naturschutzrechtlich begründet sei. Zudem stehen viele Flächen unter Naturschutz, was eine wichtige Hürde für die Rodung darstellt.
Hintergrund und laufende Untersuchungen
Die derzeitige Entscheidung erfolgt zudem in Erwartung von Ergebnissen einer laufenden hydraulischen Untersuchung an Wümme und Wörpe. Diese Untersuchung soll Hindernisse und Wasserwege simulieren, um klarer zu beurteilen, ob eine Rodung wirklich notwendig ist. Erste Ergebnisse werden im Sommer 2025 erwartet. Diese könnten potenziell zu weiteren Anträgen oder Maßnahmen führen, um den Hochwasserschutz zu optimieren.
Der Wunsch nach Rodungen wird vor dem Hintergrund zunehmend extremer Wetterereignisse laut, die seit den 1950er Jahren aufgrund des Klimawandels zunehmen. Starkregenereignisse und die damit einhergehenden Überflutungen, wie sie auch in anderen Regionen beobachtet werden, stellen eine ernstzunehmende Gefährdung dar. Die Notwendigkeit, sich anzupassen und präventive Maßnahmen zu ergreifen, ist sowohl für betroffene Gemeinden als auch für Waldbesitzer von wachsender Bedeutung. Lang anhaltender Starkregen führt zu erheblichen Schäden an Infrastruktur und Natur, wie aus den umfassenden Analysen der Waldwissen hervorgeht.
Relevanz des Naturschutzes
Die Entscheidung gegen die Rodung der Bäume in Borgfeld spiegelt auch den grundlegenden Konflikt zwischen Hochwasserschutz und Naturschutz wider. Die Baumreihe spielt eine bedeutende Rolle im Ökosystem und trägt zur Stabilität der Böschungen bei, wie im Umweltbundesamt dargelegt wird. Hier wird darauf hingewiesen, dass Schutzwälder in Wildbacheinzugsgebieten nicht nur Hochwasser und Erosion entgegenwirken, sondern auch zur Biodiversität beitragen.
Auf der anderen Seite sind effektive Anpassungsmaßnahmen zur Verringerung der Hochwassergefahr notwendig. Diese sollten jedoch im Einklang mit dem Naturschutz stehen und langfristig tragfähige Lösungen bieten. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, da die Ergebnisse der hydraulischen Untersuchung abgewartet werden müssen, um zu bestimmen, wie die Gemeinde Borgfeld sowohl dem Hochwasserschutz als auch dem Erhalt ihrer wertvollen Baumreihe gerecht werden kann.