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Rückkehr der Hoffnung: 300.000 Menschen kehren nach Nordgaza zurück

Rund 300.000 Menschen kehrten nach 15 Monaten Krieg in den Norden des Gazastreifens zurück, ermöglicht durch die Öffnung des Netzarim-Korridors. Eine Vereinbarung für eine Feuerpause könnte die Situation weiter stabilisieren.

Rund 300.000 Menschen sind am ersten Tag der Rückkehrmöglichkeit in den Norden des Gazastreifens zurückgekehrt. Die Rückkehr wurde durch die Öffnung des Netzarim-Korridors durch Israel ermöglicht. Diese Aktion markiert einen bedeutenden Schritt für die Bevölkerung, die während des über 15-monatigen Krieges in den Süden des Gazastreifens vertrieben worden war. Viele Rückkehrer lebten zuvor in notdürftigen Zeltlagern und litten unter einer dramatischen humanitären Lage, die durch Mangel an Lebensmitteln, medizinischen Produkten und sauberem Wasser gekennzeichnet war. Die Angabe der Hamas zur Rückkehrzahl konnte jedoch zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Die Vereinten Nationen berichteten ebenfalls von „Hunderttausenden“, die in den Norden zurückkehrten. Die Videos, die in sozialen Medien kursierten, zeigten lange Schlangen von Menschen, die zu Fuß in den Norden gingen. Autofahrer mussten zusätzlich einen Kontrollpunkt weiter im Landesinneren passieren. Es wird erwartet, dass die Zahl der Rückkehrer in den kommenden Tagen auf etwa 600.000 steigen wird. Im Gazastreifen leben insgesamt mehr als zwei Millionen Menschen, und die Situation bleibt angespannt, da Israel in der Vergangenheit die Rückkehr verhindert hat.

Waffenruhe und Geiselvereinbarung

Am 19. Januar 2025 trat eine Vereinbarung über eine Feuerpause im Gazakrieg in Kraft. Diese Vereinbarung sieht vor, dass 33 Geiseln der Hamas im Austausch für palästinensische Häftlinge freigelassen werden sollen. Details der Vereinbarung sind zum Teil unklar, doch das israelische Militär wird sich schrittweise aus dem Gazastreifen zurückziehen. Es handelt sich um die erste Feuerpause seit mehr als einem Jahr, und die Reaktionen auf die Nachricht führten zu Jubel in Israel und im Gazastreifen.

Die Vereinbarung umfasst insgesamt drei Phasen: Zuerst sollen weibliche Geiseln, Minderjährige und Männer über 50 freigelassen werden. Israel hat zugesichert, für jede zivile Geisel 30 palästinensische Gefangene freizulassen und für jede Soldatin 50. Am 7. Oktober 2023 wurden 251 Geiseln aus Israel in den Gazastreifen verschleppt, von denen 94 noch dort sind. Unter den Geiseln gibt es auch Personen mit Deutschlandbezug.

Menschen in Not

Die humanitäre Situation in der Region bleibt weiterhin prekär. Terror-Angriffe der Hamas auf die israelische Bevölkerung haben eine Gewaltspirale ausgelöst, die zu Tausenden von Todesfällen in Israel, Gaza und den palästinensischen Gebieten geführt hat. Die Unterstützung für die Betroffenen erfolgt gemäß humanitären Prinzipien, neutral und nach Maß der Not. Aktuell sind viele Menschen auf Hilfe angewiesen, während die Vereinbarungen über die Rückkehr und die Geiseln weiterhin im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen.

Angesichts dieser komplexen Situation arbeiten Katar, die USA und Ägypten an der Vereinbarung, die die Basis für die Rückkehr der Menschen im Gazastreifen und die geordnete humanitäre Hilfe legen soll. Donald Trump hatte vor seiner Amtsübernahme Druck auf die Hamas ausgeübt, um die Geiseln freizubekommen, während Joe Biden die Bedeutung der Vereinbarung für humanitäre Hilfe und die Rückkehr der Geiseln betonte.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.diakonie-katastrophenhilfe.de
Quellen gesamt
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