
Am 20. Januar 2025 wurde Donald Trump als 47. Präsident der USA vereidigt. Der TV-Sender Phoenix übertrug die Amtseinführung live. Doch während der Übertragung kam es zu einem bemerkenswerten Vorfall, der für Aufsehen sorgte.
Ein Simultanübersetzer, der Trumps Rede ins Deutsche übersetzte, vergaß, sein Mikrofon auszuschalten. Plötzlich waren unpassende Worte zu hören: „Sag‘ mal, wie lange wollt ihr bei dem Scheiß bleiben?“ Dieser ungewollte Kommentar wurde nicht nur live ausgestrahlt, sondern auch später in den sozialen Medien breit diskutiert. Auf der Plattform X gab es sowohl belustigte als auch kritische Reaktionen auf diesen Patzer.
Reaktionen auf die Panne
Die technische Panne wurde von Phoenix als das Ergebnis einer Misskommunikation zwischen Dolmetscher und Regie erklärt. Auf Anfrage der dpa betonte der Sender, dass diese Äußerung keinesfalls die Meinung des Senders widerspiegle. In der Vergangenheit hatte Phoenix stets mit erfahrenen, freien Dolmetschern zusammengearbeitet, die normalerweise fehlerfrei arbeiten. Der Sender wandte sich auch an die Öffentlichkeit, um die unglückliche Situation zu erläutern.
Die Übertragung der Amtseinführung von Trump wurde auch von anderen Fernsehsendern begleitet. Die allgemeine Aufregung über den Vorfall bei Phoenix führte zu einer breiten Diskussion über die Professionalität im Live-TV und die Anforderungen an Dolmetscher.
Dolmetschen unter Druck
Frank Deja, ein Simultan-Übersetzer, der Trump während des TV-Duells gegen Biden übersetzte, teilte mit, dass das Dolmetschen von Trumps Aussagen oft unangenehm sei. Deja beschreibt, dass er sich dabei „ein bisschen beschmutzt“ fühle und hebt hervor, wie herausfordernd es ist, falsche Informationen während der Übersetzung korrekt und neutral wiederzugeben.
Besonders heikel war es, als Trump während der Debatte falsche Aussagen über Immigranten und die Wahl vor vier Jahren machte. Deja verstärkt seine Kritik: „Da ist ein Punkt, an dem ich als Dolmetscher nicht mehr willens bin, Trumps Aussagen mental zu verarbeiten.“ Diese Einsicht stellt die Schwierigkeiten dar, denen sich Experten in solchen Situationen gegenübersehen.
Die jüngsten Ereignisse während Trumps Vereidigung werfen somit nicht nur Fragen zur technischen Ausstattung von Fernsehsendern auf, sondern auch zur emotionalen Belastung und Verantwortung, die Dolmetscher tragen. Übergreifend bleibt festzuhalten, dass solche Vorfälle, während sie als peinlich empfunden werden können, gleichzeitig das Bewusstsein für die Herausforderungen im professionellen Übersetzungsbereich schärfen.
In diesem Zusammenhang ist die Reaktion von Phoenix auf die Panne bemerkenswert, da der Sender betont, dass man die Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Trumps Aussagen ernst nehme. Die Ereignisse beleuchten auf eindringliche Weise die feinen Linien zwischen Live-Darbietung, Technik und der persönlichen Integrität von Dolmetschern.
Für weitere Informationen zu diesem Vorfall bietet Focus umfassende Details. Auch t-online liefert interessante Einblicke in die sozialen Medienreaktionen. Der WDR untersucht die Erfahrungen von Dolmetschern wie Frank Deja in seinem Artikel hier.