
Im Badischen Kunstverein findet derzeit eine umfassende Ausstellung der renommierten brasilianischen Künstlerin Lenora de Barros statt. Diese zeigt eine beeindruckende Auswahl an rund 30 Werken, die aus verschiedenen Schaffensperioden der Künstlerin stammen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Verbindung zwischen visueller Poesie und bildender Kunst, die de Barros gekonnt verwebt und für die sie international Anerkennung findet. Der Fokus der Ausstellung liegt auf ihren experimentellen Arbeiten, die sowohl poetische als auch visuelle Elemente kombinieren.
Lenora de Barros, gebürtig aus São Paulo, zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlerinnen Brasiliens. Ihre künstlerische Ausbildung begann in den 1970er Jahren, als sie Linguistik an der Universidade de São Paulo studierte. Ihre anfänglichen Werke sind stark mit der konkreten Poesie der 1950er Jahre verbunden und spiegeln ihr tiefes Interesse für Sprache und ihre visuellen Ausdrucksmöglichkeiten wider. Beeinflusst von der visuellen Poesie, hat sie mit verschiedenen Medien experimentiert, darunter Video, Performance, Fotografie, Klanginstallation und Objektkunst. Rheinpfalz berichtet, dass …
Besondere Ausstellungen und Anerkennung
Im Jahr 2022 vertrat de Barros Brasilien auf der Biennale von Venedig und stellte ihre Werke in prominenten Einrichtungen wie der Pinacoteca aus, wo sie rund 40 Werke mit dem Titel „Lenora de Barros: Minha Língua“ präsentierte. Diese Ausstellung, kuratiert von Pollyana Quintella, umfasste auch bisher unveröffentlichte Arbeiten der Künstlerin. Weiterhin wurde de Barros im Laufe ihrer Karriere für den PIPA-Preis nominiert und war Mitglied des Nominierungskomitees in mehreren Jahren.
Zu ihren bedeutendsten Ausstellungen gehören die 59. Biennale von Venedig im Jahr 2022 und „Tools for Utopia“ im Kunstmuseum Bern im Jahr 2020. Auch international sind ihre Werke in wichtigen Sammlungen, wie dem Hammer Museum in Kalifornien und dem Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Spanien, vertreten. Ein zentrales Element ihrer Kunst ist die Nutzung ihres eigenen Körpers als Ausdrucksmittel in performativen Formaten, was sie ab den 1990er Jahren begann.
Künstlerische Inspiration und Einfluss
Die Verbindung zwischen Kunst und Sprache zieht sich wie ein roter Faden durch das Schaffen von Lenora de Barros. Ihr Buch „Onde Se Vê“, veröffentlicht im Jahr 1983, enthält experimentelle Gedichte, die manchmal ohne Worte auskommen und in fotografischen Sequenzen präsentiert werden. Diese innovative Herangehensweise hat nicht nur ihren eigenen Stil, sondern auch die brasilianische Kunstszene bereichert. De Barros hat mit zahlreichen Institutionen und Künstlern zusammengearbeitet, um die Sichtbarkeit der visuellen Poesie zu erhöhen.
Die aktive Teilnahme an der Kunstszene zeigt sich auch in ihrer Kolumne „… umas“, die sie zwischen 1993 und 1996 im Jornal da Tarde schrieb. Diese Kolumne, ebenso wie ihre Videoperformances, legte den Grundstein für viele ihrer späteren Arbeiten, die das Spannungsfeld zwischen Sprache, Bild und Performance erkunden. Arteref berichtet, dass …
Die Ausstellung im Badischen Kunstverein bietet eine hervorragende Gelegenheit, das vielseitige und innovative Werk von Lenora de Barros zu entdecken und sich von ihrer einzigartigen Perspektive auf Kunst und Sprache inspirieren zu lassen. Ihr Einfluss auf die zeitgenössische Kunst ist ebenso unbestreitbar wie die kreative Kraft, die sie in jede ihrer Arbeiten einfließen lässt.
In einem breiteren Kontext wird die Relevanz von Künstlerinnen wie Lenora de Barros spätestens erkannt, wenn man sie im Vergleich zu anderen zeitgenössischen Künstlerinnen, wie Beatriz Milhazes, betrachtet. Letztere hat sich durch ihre bunten, abstrakten Werke, die brasilianische und europäische Kunsttraditionen kombinieren, einen Namen gemacht. Während Milhazes für ihre lebendigen Gemälde bekannt ist, die aus komplexen Mustern und Formen bestehen, zeigt de Barros, wie Sprache und visuelle Kunst miteinander verschmelzen können. Artmajeur berichtet, dass …