
Cortina d’Ampezzo ist inmitten intensiver Bauarbeiten, während sich die Stadt auf die Olympischen Winterspiele 2026 vorbereitet. Diese finden vom 6. bis 22. Februar 2026 statt, gefolgt von den Paralympics vom 6. bis 15. März 2026. Bereits jetzt gibt es zahlreiche Baustellen und gesperrte Straßen. Lokal berichten die Medien von der aktuellen Situation, in der der Schnee teilweise fehlt, während die Schneeverhältnisse in höheren Lagen gut sind. Die meisten Skigebiete in den Dolomiten haben ihre Saison am ersten Aprilwochenende abgeschlossen, einige Höhenlagen bleiben jedoch bis Anfang Mai geöffnet.
Die Stadt steht vor einer besonderen Herausforderung: Der alte Eiskanal, der bis zur Schließung im Jahr 2008 für Bob- und Rennrodelwettkämpfe genutzt wurde, ist stark verfallen. Der Bau eines neuen Eiskanals stieß sowohl auf Zustimmung als auch auf Kritik. Nach der Vergabe der Winterspiele im Juni 2019 gab es Bedenken hinsichtlich der Kosten und der Umweltbelastungen. Trotz dieser Widerstände wurde das Projekt beschlossen, auch wenn die Kosten von ursprünglich 42 Millionen Euro auf mittlerweile 120 Millionen Euro angestiegen sind. Ende März 2023 fanden bereits die ersten Testfahrten im neuen Eiskanal statt, was einen bedeutenden Fortschritt darstellt, auch wenn das Internationale Olympische Komitee (IOC) seine Zweifel an der rechtzeitigen Fertigstellung äußerte.
Baufortschritt und Herausforderungen
Die Bauarbeiten für die Bob- und Rodelbahn in Cortina d’Ampezzo werden als planmäßig beschrieben. Der Auftragsvergabe im Februar 2024 folgte ein intensives Arbeiten, um die Anlage bis März 2025 fertigzustellen. Andrea Varnier, ein Verantwortlicher vor Ort, hat versichert, dass die Bahn rechtzeitig betriebsbereit sein wird. Erste Testfahrten auf der Strecke sollen bereits im März 2024 stattfinden, gefolgt von einer offiziellen Eröffnung Ende Oktober oder Anfang November 2025.
Allerdings bleibt die Unsicherheit. Das IOC fordert einen Alternativplan für den Fall, dass die Bahn nicht rechtzeitig fertiggestellt werden kann. Mögliche Austragungsorte für diese Wettkämpfe sind Lake Placid, Kunsteisbahn Innsbruck-Igls und die Natureisbahn in St. Moritz. In der Tat hat Lake Placid bereits den Zuschlag für die Austragung der Wettbewerbe erhalten, sollte es zu Komplikationen kommen.
Wirtschaftliche Aspekte und Preisentwicklung
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Spiele sind für Cortina enorm. Die Stadt benötigt mindestens 10.000 Übernachtungsmöglichkeiten, während nur etwa 4.000 verfügbar sind. Die Immobilienbesitzer fordern exorbitante Preise von bis zu 11.000 Euro pro Nacht während der Spiele. Der Bürgermeister warnt vor einer übermäßigen Preisspekulation und betont, dass die Olympischen Spiele eine Chance für die Zukunft der Stadt darstellen können. Ein provisorisches Olympisches Dorf für die Athleten soll dafür 35 Millionen Euro kosten.
Die Situation in Cortina d’Ampezzo spiegelt die Herausforderungen wider, vor denen viele Städte stehen, die sich auf die Ausrichtung von Großveranstaltungen vorbereiten. Die Kombination aus ambitiösen Bauprojekten, wirtschaftlichem Druck und der Hoffnung auf nachhaltigen Tourismus wird entscheidend sein für den Erfolg der Olympischen Winterspiele 2026.