BühneHauptstraßeKulturUnterhaltungVeranstaltungWetter

Schliersee feiert 10 Jahre Starkbierfest mit spritzigen Kritikern!

Der Fastenprediger Xaver Terofal feierte sein zehnjähriges Bühnenjubiläum in Schliersee. Humorvolle Kritik zur Gemeindepolitik und lebhafte Anekdoten prägten die Feierlichkeiten im Bauerntheater.

Am 14. April 2025 fand im Schlierseer Bauerntheater ein besonderes Ereignis statt: Wolfgang Ober trat zum zehnten Mal als Xaver Terofal auf. Die Veranstaltung wurde von Ute und Markus Leitner, den neuen Besitzern des Hotel Terofal, ausgerichtet. Die Atmosphäre war geprägt von herzlichem Lachen und kritischen Anmerkungen des Fastenpredigers, der in seiner Rede verschiedene Themen ansprach, darunter auch kommunalpolitische Anliegen.

Vize-Bürgermeister Philipp Krogoll hatte offensichtlich seine Schwierigkeiten beim Anzapfen des Starkbierfasses, während Rathaus-Chef Franz Schnitzenbaumer an diesem Tag nicht anwesend war. Terofal nutzte die Gelegenheit, um die Willkommensschilder am Ortsrand zu kritisieren und Vorschläge zur Verbesserung zu machen. Zudem machte er auf ein Schaufenster in der Hauptstraße aufmerksam, das seit 1979 nicht gereinigt worden war.

Kritik und Humor

Die Kritik von Terofal ging über dekorative Aspekte hinaus. Er sprach auch über bevorstehende Personalwechsel in der Gemeinde, da Schnitzenbaumer sich um das Amt des Landrats bewirbt und andere Geistliche in den Ruhestand gehen. Humorvoll schlug er mobile Geistliche vor, die für verschiedene Anlässe „heruntergeladen“ werden könnten, was bei den Zuhörern für Schmunzeln sorgte.

Darüber hinaus lobte Terofal den Bürgermeisterkandidaten Florian Reinthaler für seine Qualifikationen. Seitenhiebe gegen die Grünen und deren Haltung zu Bäumen waren ebenfalls ein Thema. Hierbei hegte er Zweifel an der Idee, Fall-Energie zur Stromerzeugung zu nutzen und bemängelte diese im typischen Stil des Fastenpredigers.

Die Tradition des Bauerntheaters

Xaver Terofal, dem das berühmte Bauerntheater in Schliersee viel zu verdanken hat, wurde 1862 in Dorfen geboren und war nicht nur ein Direktor und Besitzer des Theaters, sondern auch Gastwirt und Metzger. Er gründete das Bauerntheater zusammen mit Konrad Dreher, inspiriert von seiner Leidenschaft fürs Theaterspiel. Bis 1972 inszenierte das Theater rund 200 Stücke, viele davon eigens für Schliersee geschrieben. Terofal selbst stand etwa 1400 Mal auf der Bühne – oft in der Rolle des „Bader Zangerl“ in „Jägerblut“.

Das Theater erlangte große Erfolge und Erzielen sogar imposante Tourneen in größere Städte des ehemaligen Deutschen Reiches sowie nach Amerika, einschließlich Auftritten in der Metropolitan Opera. Terofal und seine Familie waren tief in die theatrale Tradition verwurzelt, wobei seine Frau Anna und seine Töchter Fanny, Resi und Anna ebenfalls auf der Bühne auftraten.

Nachdem das Bauerntheater 1892 gegründet wurde, um Fremden bei schlechtem Wetter Unterhaltung zu bieten, wurde es schnell zu einem kulturellen Highlight in der Region. Die erste öffentliche Aufführung von „Jägerblut“ fand vor ausverkauftem Haus statt und gab der Institution einen Ehrenplatz in der deutschen Theatergeschichte. Terofal wurde für seine Verdienste später zum Ehrenbürger ernannt. Der Platz vor dem Schlierseer Bauerntheater trägt seinen Namen und erinnert an seine Beiträge zur Kultur.

Inmitten dieser reichen Tradition und dem aktuellen Fastenprediger-Ereignis bleibt die Begeisterung für das Bauerntheater lebendig. Die Bereitschaft, die Tradition fortzuführen, ist nach der Vorstellung spürbar, und es bleibt zu hoffen, dass die Einwohner weiterhin mit Stolz auf ihre kulturellen Wurzeln blicken.

Referenz 1
www.merkur.de
Referenz 2
qr.schliersee.de
Referenz 3
www.bauerntheater-vohburg.de
Quellen gesamt
Web: 18Social: 13Foren: 78