Kristin Crowley ist eine Pionierin in der Feuerwehrgeschichte von Los Angeles. Am 15. Januar 2025 wurde sie als erste offen LGBTQ+-Person zur Feuerwehr-Kommandantin der Los Angeles Fire Department (LAFD) ernannt. Diese Entscheidung erfolgte im Kontext eines Rücktritts ihres Vorgängers, der wegen unzureichender Maßnahmen gegen sexistisches und rassistisches Verhalten unter Druck geriet. Crowley kündigte an, eine vielfältige, gerechte und integrative Kultur in der Feuerwehr zu schaffen, trotz der Herausforderungen, die mit Kürzungen im Feuerwehr-Budget einhergehen.
In einem Vorstandstreffen wurden Gelder umverteilt und in verschiedene soziale Projekte investiert. Insgesamt wurden 14.010 US-Dollar für den „Gay Men’s Chorus of Los Angeles“, 190.000 US-Dollar für ein Obdachlosen- und HIV-Programm sowie 100.000 US-Dollar für „Juneteenth“-Feierlichkeiten bereitgestellt. Des Weiteren flossen 100.000 US-Dollar in ein „Midnight Stroll Transgender Cafe“ zur Unterstützung obdachloser Transgender-Personen in Hollywood. Diese und weitere Initiativen stehen im Rahmen der Bemühungen der LAFD, eine inklusivere Gemeinschaft zu fördern und soziale Verantwortung zu übernehmen.
Diversität als Leitprinzip
Die LAFD hat unter Crowleys Führung stark in Diversitäts-, Gleichheits- und Inklusionsinitiativen investiert. Die Feuerwehr hat ein internes Rassengleichheitsprojekt sowie umfassende Schulungsmaßnahmen zur Diversität für ihre Mitarbeiter ins Leben gerufen. Dieses Rassengleichheitsprojekt wurde 2021 eingeführt und betont die Notwendigkeit einer vielfältigen Belegschaft für die Effektivität der Organisation. Crowley betont dabei, dass sie keine spezifischen demografischen Quoten anstrebt.
Inmitten dieser Bemühungen ist jedoch auch der dringende Bedarf an effektiven Reaktionen auf Notfälle evident. In der Vergangenheit wurde die Feuerwehr von ehemaligen Bürgermeisterkandidaten wie Rick Caruso für unzureichende Wasserstände in Hydranten bei verheerenden Waldbränden kritisiert. Diese Brände haben bereits über 1.000 Gebäude zerstört und zahlreichen Zivilisten ernste Verletzungen zugefügt. Die LAFD musste daher off-duty Feuerwehrleute dazu aufrufen, um die Notfallreaktion zu unterstützen, was auf einen akuten Personalmangel hinweist.
Kritik an Wertvorstellungen und deren Konsequenzen
Eine kritische Diskussion entbrannte auch über die neuen „Woke“-Kriterien, die unter dem Akronym „DIE“ (Diversity, Equity, Inclusivity) in die Auswahlkriterien der LAFD aufgenommen wurden. Dies ist nicht ohne Kontroversen geschehen. Ein Beispiel ist ein Video, in dem die stellvertretende Feuerwehr-Kommandantin Kristine Larson verteidigt, dass eine Feuerwehrfrau aufgrund körperlicher Unterschiede einen erwachsenen Mann nicht aus einem brennenden Gebäude retten könne. Diese Aussagen wurden von Senator Ted Cruz auf „X“ scharf kritisiert.
In Deutschland, wo ebenfalls viel Wert auf Diversität gelegt wird, erkennt der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) die Wichtigkeit von Vielfalt in der Feuerwehr an. Anlässlich des 11. Deutschen Diversity-Tages wurden verschiedene Initiativen zur Förderung interkulturellen Dialogs und zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund vorgestellt. Auch der DFV ist seit 2010 Unterzeichner der „Charta der Vielfalt“ und engagiert sich in Projekten, die in Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräften in der Feuerwehr durchgeführt werden.
Die Entwicklungen in Los Angeles zeigen auf, dass die Herausforderungen im Umgang mit Diversität und Gleichheit nicht nur in den USA, sondern global von Bedeutung sind. Ein integrierter Ansatz könnte eine Lösung sein, um die Feuerwehr für alle besser aufzustellen, sowohl in kritischen Einsatzsituationen als auch im Alltag.
Für weitere Informationen können Sie die Berichte von Unser Mitteleuropa, WND und den Deutschen Feuerwehrverband besuchen: Unser Mitteleuropa, WND, Deutscher Feuerwehrverband.