
Lykien, im Südwesten der Türkei gelegen, hat seinen Namen als „Land des Lichts“ mehr als verdient. Diese antike Region zieht Wanderer und Naturliebhaber gleichermaßen an, besonders entlang des berühmten Lykischen Wegs. Der Lykische Weg erstreckt sich über beeindruckende 509 Kilometer von Fethiye nach Antalya und stellt den ersten Fernwanderweg der Türkei dar. Seiner einmaligen Landschaft und der unter UNESCO-Weltkulturerbe stehenden Stätten verdankt dieser Weg seine Beliebtheit und Anerkennung, seitdem er 1999 offiziell eröffnet wurde.
Die Britin Kate Clow begann Ende der 80er-Jahre mit der Markierung dieser Wanderwege, die sich durch rot-weiße Zeichen auszeichnen. Der Startpunkt des Lykischen Wegs ist ein Tor im schattenspendenden Pinienwald bei Fethiye, wo die Abenteuerlustigen ihre Reise in ein Stück türkische Geschichte beginnen. Während der Wanderung sollten jedoch GPS-Karten zurate gezogen werden, da die Markierungen teils ungenau sind.
Vorbereitung und Sicherheit
Wanderer sind gut beraten, ihre Schuhe morgens auszuschütten, um unliebsame Begegnungen mit Schlangen und Skorpionen zu vermeiden. Auf dem Lykischen Weg ist die Begegnung mit anderen Wandernden eher selten; stattdessen sind Ziegen und wilde Hunde häufige Wegbegleiter.
Die besten Zeiten für das Wandern sind zwischen April und Juni sowie von September bis November, wenn das Klima angenehm und die Natur besonders einladend ist.
Highlights des Lykischen Wegs
Der Lykische Weg führt vorbei an zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die jede Wanderung unvergesslich machen. Im Folgenden einige der bemerkenswertesten Punkte:
- Antike Stadt Olympos: Ruinen, die von der Natur zurückerobert wurden, befinden sich an einem Fluss in der Nähe eines Strandes, wo Übernachtungsmöglichkeiten in Baumhäusern angeboten werden. Ein faszinierendes Detail sind die ewigen Feuer der Chimaira.
- Antike Hafenstadt Phaselis: 2700 Jahre alt, bekannt für seine römischen und byzantinischen Ruinen sowie drei Strände, die Schnorchelmöglichkeiten mit versunkenen Ruinen bieten.
- Antike Stadt Myra: Berühmt für ihre einzigartigen lykischen Felsengräber und die St.-Nikolaus-Kirche, bietet sie ein beeindruckendes Amphitheater aus dem 6. Jahrhundert.
- Patara: Diese antike Stadt besitzt ein römisches Theater und den längsten Strand der Türkei (18 km). Patara Beach ist zudem ein Nistplatz für Schildkröten.
- Gelidonya-Leuchtturm: Der Leuchtturm, der 1936 in Betrieb genommen wurde, thront 277 Meter über dem Meer und gilt als einer der schönsten Aussichtspunkte der Türkei.
Die Wanderung verläuft durch ursprüngliche Natur mit atemberaubenden Meerblicken und kulturellen Schätzen. Besonders hervorzuheben ist das Schmetterlingstal, das über 80 verschiedene Falterarten beherbergt, und das Geisterdorf Kayaköy.
Wandererlebnisse und kulturelle Entdeckungen
Ein typisches Wandererlebnis auf dem Lykischen Weg umfasst mehr als nur Natur und Bewegung. Treffen mit Kultur- und Bergwanderführern, die den Wanderern das Programm für die Tage erläutern, sind ebenfalls Teil dieser einzigartigen Erfahrung. Oft beginnt der Tag mit einem City-Walk in Fethiye, wo der beeindruckende Blick auf das Grab des lykischen Königs Amyntas nicht fehlen darf.
Nach einem Stadtbummel und dem Besuch des Fischmarkts in Fethiye geht die Reise weiter nach Kayaköy, eine kleine Ortschaft mit einer bewegenden Geschichte. Die Geisterstadt Kayaköy hat sich seit dem Völkeraustausch von 1924 kaum verändert und bietet Einblicke in das frühere Leben.
Die Wanderung führt schließlich bis nach Ölüdeniz, wo eine Badepause eingeplant ist. Solch eine Kombination aus Wandern, Kultur und Erholung macht den Lykischen Weg zu einem der schönsten Wanderziele der Welt. Vertiefen Sie sich in die Landschaft und Geschichte, die jeder Schritt auf diesem Weg mit sich bringt.
Für weitere Informationen und Planungen empfiehlt sich ein Blick auf lvz.de, antalyatouristinformation.com und dav-summit-club.de, die wertvolle Hinweise und Empfehlungen für den Lykischen Weg bieten.