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Warum immer mehr junge Menschen in Langenhagen Bestatter werden

Entdecken Sie, warum immer mehr junge Menschen in Langenhagen den Beruf des Bestatters wählen. Nicole Schmidt-Döring teilt ihre persönliche Geschichte und die Herausforderungen des Berufsalltags.

Der Beruf des Bestatters zieht zunehmend junge Menschen an, die sich mit einem oftmals tabuisierten Thema auseinandersetzen wollen. Ein Beispiel ist Nicole Schmidt-Döring, Bestattungsmeisterin im Institut Richard Eggers in Langenhagen. Ihr persönlicher Verlust – die info über den Tod ihrer Tochter in der 40. Schwangerschaftswoche – hat sie auf einen Weg gebracht, den sie zunächst nicht für sich sah. In dieser schweren Zeit erhielt sie Unterstützung von einer Bestatterin, die ihr nicht nur Halt gab, sondern auch den Funken der Inspiration entzündete, selbst in diesen Beruf einzutreten. Nach ihrem Realschulabschluss probierte sie verschiedene Nebenjobs aus, bevor sie der Bestatterei eine Chance gab. Heute begeistert sie sich für ihren Job und die kreativen Möglichkeiten, die er bietet.

Schmidt-Döring hat die Bedeutung der Empathie in ihrem Beruf erkannt. Die Ausbildung zur Bestatterin ist dabei umfassend und verlangt nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch Kenntnisse in medizinischen und psychologischen Bereichen. Die Bestattungsfachkraft wird darauf vorbereitet, mit den schwierigen emotionalen Aspekten der Arbeit umzugehen, was sich in den Ausbildungsinhalten widergespiegelt wird. Seit 2001 gibt es bundesweit einheitliche Fortbildungen, die eine hohe Qualität in der Ausbildung zu Bestattungsfachkräften gewährleisten. Die Theo-Remmertz Akademie e. V. spielt hierbei eine zentrale Rolle, indem sie umfassende Trainings für die angehenden Bestatter anbietet und die Qualität der Ausbildung sicherstellt, ergänzend zu den praktischen Erfahrungen in Bestattungsinstituten.

Die Herausforderungen des Berufs

Die psychische Belastung, mit der Bestatterinnen und Bestatter konfrontiert werden, ist ein weiteres wichtiges Thema. Eine Untersuchung der BG Verkehr hat ergeben, dass die Beschäftigten zwar teilweise unter erheblichen psychischen Belastungen leiden, sich aber auch über viele positive Aspekte ihrer Arbeit bewusst sind. Die abwechslungsreiche Arbeit, die Unterstützung durch Kollegen sowie die Möglichkeit zur persönlichen Entscheidungsspielräume werden als positiv empfunden. Dennoch ist die Realität für viele herausfordernd.

Die Studie zeigte, dass 24/7-Bereitschaft und unregelmäßige Arbeitszeiten zu einem hohen Stressniveau führen können. Schwierigkeiten bei der Urlaubsplanung sowie komplexe Aufgaben tragen zur psychischen Belastung der Mitarbeitenden bei. Viele Befragte berichteten von den Herausforderungen, die mit dem Umgang mit Tod durch Unfälle oder den Verlust von Kindern verbunden sind. 66 Prozent der Befragten erinnerten sich an mindestens eine extrem belastende Situation. Gleichzeitig sind Konflikte mit Kunden und emotionale Belastungen im Vergleich zu anderen Dienstleistungsberufen geringer ausgeprägt.

Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer strukturierten Unterstützung für Bestatterinnen und Bestatter, um extrem belastende Ereignisse besser bewältigen zu können. Die Branche, in der 76 Prozent der Beschäftigten in Familienbetrieben arbeiten, steht vor der Herausforderung, die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu fördern. Trotz dieser Belastungen genießt die Mehrheit der Bestatter und Bestatterinnen sowohl hohe Zufriedenheit als auch ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zur Branche, was die Ausübung dieses oft missverstandenen Berufes besonders wertvoll macht.

Die Einblicke von Nicole Schmidt-Döring sind nicht nur eine Inspiration für angehende Bestatter, sondern zeigen auch, wie wichtig Empathie und Verständnis in einer Zeit sind, in der der Umgang mit dem Tod zunehmend ins Licht gerückt wird. Durch eine qualifizierte Ausbildung und Unterstützung im Berufsalltag kann der Beruf der Bestatterin nicht nur als tragische, sondern auch als kreative und unterstützende Aufgabe wahrgenommen werden. Dies ist ein Schritt zur Enttabuisierung eines Themas, das für viele Menschen von zentraler Bedeutung ist.

Für mehr Informationen über die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft können Sie die Website des Fachverlags für das deutsche Bestattungsgewerbe unter bestatter.de besuchen. Zudem bietet bestatterdeutschland.de interessante Einblicke in die psychischen Herausforderungen des Berufs.

Referenz 1
www.remszeitung.de
Referenz 2
www.bestatter.de
Referenz 3
www.bestatterdeutschland.de
Quellen gesamt
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