
Markus Eisenbichler, der talentierte Skisprung-Weltmeister, hat am 12. März 2025 seine Karriere für nach dem Ende der aktuellen Saison angekündigt. Diese Entscheidung wurde am Mittwoch vom Deutschen Skiverband (DSV) offiziell bekannt gegeben. Der 33-Jährige, der in der Saison 2011/12 sein Debüt im Weltcup feierte, äußerte, dass er sich mit diesem Schritt wohlfühlt und es der richtige Zeitpunkt für seinen Rücktritt sei. Eisenbichler beschreibt seine Karriere als emotional und geprägt von vielen Höhen und Tiefen.
Während seiner beeindruckenden Laufbahn konnte Eisenbichler zahlreiche Erfolge für das deutsche Team feiern. Zu seinen herausragendsten Leistungen zählt der Gewinn der Goldmedaille im Einzelwettbewerb bei der Weltmeisterschaft 2019 in Seefeld. Zudem holte er fünf WM-Goldmedaillen im Team und Olympiabronze mit der Mannschaft bei den Spielen 2022 in Peking. In den letzten Jahren hatte Eisenbichler jedoch mit spürbaren Leistungsschwankungen zu kämpfen und verpasste jüngst die Weltmeisterschaft in Trondheim.
Reflexion und Ausblick
Auf die Frage nach seiner Zukunft zeigt sich Eisenbichler optimistisch. Er blickt erwartungsvoll auf neue Herausforderungen und Erlebnisse nach seinem Rücktritt. In den vergangenen Jahren hat sich das Bewusstsein für psychische Gesundheit im Leistungssport zunehmend gewandelt. Der DSV-Sportdirektor Horst Hüttel würdigte Eisenbichler als einen der großen Skispringer und hob hervor, wie beliebt er in der Skisprung-Community ist. Es wird spekuliert, dass der erfolgreiche Athlet sich eine Rolle als Trainer vorstellen könnte.
Parallel zu Eisenbichlers Rücktritt gewinnt das Thema psychische Gesundheit im Sport an Bedeutung. In den letzten zehn Jahren erhielten Depressionen im Leistungssport mehr Aufmerksamkeit. Immer mehr Sportler:innen teilen ihre Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen in den Medien. Diese können zu Leistungsabfall, vorzeitigem Karriereende oder gar Suizid führen. Durchschnittlich zeigt etwa jede:r zehnte deutsche Leistungssportler:in depressive Symptome, wobei insbesondere Jugendliche unter 18 Jahren besonders anfällig sind. Weibliches Geschlecht und Zugehörigkeit zum Nachwuchskader 1 erhöhen das Risiko.
Empfehlungen für den Leistungssport
<p.Von einem Dissertationsprojekt an der Deutschen Sporthochschule Köln, das depressive Symptome und Stress bei Leistungssportlern untersuchte, wurde eine Vielzahl an Empfehlungen abgeleitet. Dazu zählen regelmäßige Screenings für depressive Symptome im Jugendleistungssport sowie der Zugang zu Betreuungs- und Behandlungsmöglichkeiten für betroffene Athleten. Zudem sollte das Bewusstsein für diese Problematik gestärkt und präventive Workshops angeboten werden, um Sportler:innen aufzuklären und sie in ihrer mentalen Gesundheit zu unterstützen.
Markus Eisenbichlers Rücktritt ist somit nicht nur das Ende einer großartigen Sportkarriere, sondern auch eine Gelegenheit, das öffentliche Interesse auf die Herausforderungen im Bereich der psychischen Gesundheit im Leistungssport zu lenken. Die Themen, die während seiner Laufbahn in den Hintergrund gedrängt wurden, müssen nun prioritär angegangen werden.