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Ribnitz-Damgarten in Sorge: Naturkostladen vor dem Aus!

Kerstins Naturkostladen in Ribnitz-Damgarten steht vor der Schließung. Kunden und ein potenzieller Nachfolger kämpfen für den Erhalt des einzigartigen Geschäfts, während der Vermieter sein Vorgehen verteidigt.

Kerstin Schulz, Inhaberin von Kerstins Naturkostladen in Ribnitz-Damgarten, hat vor Kurzem einen Zettel ins Schaufenster gehängt. Darin weist sie darauf hin, dass ihr Laden möglicherweise geschlossen werden muss. Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, plant der Vermieter, die Räumlichkeiten für ein Büro zu nutzen, obwohl es einen potenziellen Nachfolger gibt: Markus Neubauer, ein Bio-Gemüseanbauer aus Damgarten, hat Interesse an der Übernahme signalisiert. Schulz hatte den Laden vor zwei Jahrzehnten eröffnet, ursprünglich in Graal-Müritz, und sucht seit Ende November 2022 nach einem Nachfolger, da ihr Mietvertrag Ende März ausläuft.

Die Situation hat bereits Besorgnis unter den Stammkunden ausgelöst. Regina Günther, eine treue Kundin, betont, dass Kerstins Naturkostladen in Ribnitz einzigartig sei und es an Alternativen fehle. Auch René Berlin, Inhaber eines benachbarten Versicherungsbüros, hat Interesse an den Räumen gezeigt, um zu expandieren. Er kritisiert, dass er nicht über die Situation informiert wurde und erst durch den Aushang von Schulz von dem potenziellen Nachfolger erfuhr. Der Vermieter, Roland Köhn, weist hingegen alle Vorwürfe zurück und behauptet, dass noch kein endgültiger Vertrag unterzeichnet wurde und Unwahrheiten verbreitet werden.

Bedrohungen durch COVID-19

Die Herausforderungen, mit denen Einzelhändler während der COVID-19-Pandemie konfrontiert sind, beeinflussen auch die Situation von Kerstins Naturkostladen. Wie auf PwC Legal dargelegt wird, sind Mieter grundsätzlich zur Zahlung der Miete verpflichtet, auch wenn sie aufgrund behördlicher Anordnungen nicht in der Lage sind, ihre Mieträume zu nutzen. Diese Regelung stellt insbesondere für kleine Einzelhändler eine erhebliche Belastung dar. Eine Minderung der Miete wird in der Regel nicht akzeptiert, es sei denn, es liegen schwerwiegende Veränderungen der Umstände vor.

Ein weiterer Punkt betrifft die eingeschränkte Zugänglichkeit der Läden. Sollte der Laden infolge gesetzlicher Maßnahmen vorübergehend geschlossen werden, könnten sich Mieter von ihrer Betriebspflicht befreit sehen. Dennoch ist die rechtliche Lage oft unklar, und viele Mieter halten sich davor zurück, eigenmächtig Mietzahlungen zu kürzen, um einer fristlosen Kündigung zu entgehen.

Einzigartiges Einkaufserlebnis bedroht

Kerstins Naturkostladen hat sich über die Jahre als beliebtes Ziel für Kunden etabliert. Der Laden ist bekannt für sein gut sortiertes Angebot und die freundliche, kompetente Bedienung. Jedoch wird die Atmosphäre durch Bedenken hinsichtlich der Gesundheit während der Pandemie getrübt. Kritiker bemängeln, dass in dem Laden offen damit geworben wird, dass Kunden auch ohne Maske herzlich willkommen sind. Ein entsprechendes Plakat am Fenster fordert Kunden, die das nicht akzeptieren können, dazu auf, vor dem Laden zu warten. Dies ist von einigen als rücksichtslos angesehen worden.

Die zukünftige Lage von Kerstins Naturkostladen bleibt ungewiss. Während Kunden für den Erhalt des Ladens kämpfen, stehen sowohl Kerstin Schulz als auch der potenzielle Nachfolger Markus Neubauer vor der Herausforderung, eine Lösung zu finden, die sowohl finanziell tragbar als auch den rechtlichen Vorgaben gerecht wird. Viele hoffen, dass es möglich sein wird, das beliebte Geschäft weiterhin in Ribnitz-Damgarten zu halten, um ein einzigartiges Einkaufserlebnis nicht der Büroflut zu opfern.

Referenz 1
www.ostsee-zeitung.de
Referenz 2
www.11880.com
Referenz 3
legal.pwc.de
Quellen gesamt
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