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Prozess um Ärztin Kellermayr: Drohungen und mögliche Verantwortung!

Am 26. März 2025 beginnt der Prozess um den Tod der Ärztin Lisa-Maria Kellermayr in Wels. Ein 61-Jähriger wird beschuldigt, durch Drohungen zu ihrem Suizid beigetragen zu haben. Das Urteil wird am 9. April erwartet.

Am 26. März 2025 begann in Wels, Österreich, der Prozess um den Tod der Ärztin Dr. Lisa-Maria Kellermayr. Der Angeklagte, ein 61-jähriger Mann aus Bayern, sieht sich schweren Vorwürfen gegenüber. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt ihn, mit bedrohlichen Nachrichten an Kellermayr an ihrem Suizid im Juli 2022 mitverantwortlich gewesen zu sein. Der Mann bestreitet jedoch die Vorwürfe und bekennt sich nicht schuldig zur Anklage der gefährlichen Drohung. Ein Urteil wird am 9. April 2024 erwartet. Der Prozess ist auf vier Tage angesetzt und könnte weitreichende gesellschaftliche Implikationen haben.

Die Staatsanwaltschaft argumentiert, dass Kellermayr, die sich für die Corona-Impfung einsetzte und über 1.000 Corona-Patienten betreute, von einem Klima der Angst geprägt war. Drohungen gegen sie kamen auch von einem unbekannten Verdächtigen, was die psychische Belastung weiter verstärkte. Ein Drohbrief an Kellermayr, in dem es hieß: „Wir beobachten Sie“, hinterlässt keinen Zweifel daran, wie ernst die Lage war. Da der Angeklagte mehrere Mails und Twitter-Nachrichten an Kellermayr gesendet habe, ist unklar, ob diese tatsächlich Drohungen enthielten, wie er selbst behauptet.

Ein Arzt im Fadenkreuz von Hass

Lisa-Maria Kellermayr war nicht nur Ärztin, sondern auch eine prominente Stimme im Kampf gegen die Corona-Pandemie in Österreich. Sie kritisierte die Pandemie-Politik und befürwortete Impfungen vehement, was sie ins Fadenkreuz von Rechtsextremen und Verschwörungstheoretikern rückte. Infolge ihrer Aktivitäten war sie kontinuierlichen Anfeindungen und Morddrohungen ausgesetzt, was sie dazu veranlasste, rund 100.000 Euro in Sicherheitsmaßnahmen zu investieren. Die Situation verdeutlicht, wie viele Mediziner aktuell unter dem Druck von Gewalt und Beschimpfungen leiden.

Aktuelle Umfragen zeigen, dass 55% der befragten Ärzte in Wien in den letzten zwei Jahren verbaler Gewalt ausgesetzt waren. Zudem berichten 30% von beleidigenden Kommentaren in sozialen Medien, und 20% waren persönlichen Drohungen per E-Mail ausgesetzt. Die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien hat deshalb eine Ombudsstelle für Hass im Netz eingerichtet. Diese bietet rechtliche Beratung und Unterstützung für betroffene Mediziner an. Gleichzeitig wird damit auf die zunehmenden Herausforderungen aufmerksam gemacht, vor denen Ärzte heutzutage stehen.

Gesellschaftliche Aspekte und Ausblick

Die Vorwürfe gegen den Angeklagten im Fall Kellermayr sind Teil eines größeren Problems: Ärzte erfahren vermehrt Hass im Netz. Der Kammerpräsident Johannes Steinhart hat betont, dass digitale Aggressionen sowohl die psychische Gesundheit von Ärzten als auch die Qualität der Gesundheitsversorgung insgesamt bedrohen. In Anbetracht der fortschreitenden Herausforderungen, die diese Situation mit sich bringt, wird es entscheidend sein zu beobachten, wie der Prozess und die gesellschaftliche Diskussion sich entwickeln.

Der Ausgang des Prozesses könnte nicht nur für die Angehörigen von Kellermayr von Bedeutung sein, sondern auch für viele Mediziner, die sich in einem zunehmend feindlichen Umfeld bewegen. Der Fall wirft wichtige Fragen darüber auf, wie man Ärzte schützen und unterstützen kann, während gleichzeitig die gesellschaftliche Akzeptanz für medizinische Fachkräfte gefördert wird.

Veranstaltungen und Initiativen, die sich mit den Herausforderungen von Ärzten beschäftigt, werden immer relevanter. Der Prozess um Lisa-Maria Kellermayr könnte ein Wendepunkt in der Bekämpfung von Hass und Gewalt gegenüber medizinischem Fachpersonal darstellen. In dieser Hinsicht bleibt abzuwarten, welche Lehren aus diesem tragischen Fall gezogen werden können.

Für weitere Informationen stehen die Berichte von ZVW, Puls24 und Die Presse zur Verfügung.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 2
www.puls24.at
Referenz 3
www.diepresse.com
Quellen gesamt
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