
Am 15. Januar 2025 hat die Philipps-Universität Marburg die Vortragsreihe MAP-X (Marburg Preparedness for X) ins Leben gerufen, um die Vorbereitung auf zukünftige Pandemien nachhaltig zu verbessern. Diese Reihe umfasst interdisziplinäre Foren, die insgesamt vier öffentliche Veranstaltungen pro Jahr anbieten. Der erste Vortrag findet am Mittwoch, dem 22. Januar 2025, um 17 Uhr im Hörsaal Bahnhofstraße 7 in Marburg statt. Interessierte haben freien Eintritt und sind herzlich eingeladen.
Die Auftaktveranstaltung wird von Prof. Dr. med. Isabelle Bekeredjian-Ding eröffnet, gefolgt von einer Einführung in die komplexen Herausforderungen des Ebola-Virus durch Dr. Nadine Biedenkopf. Dr. Sabine Walter, eine erfahrene Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, wird anschließend über die Ebola-Epidemie von 2013 bis 2016 referieren. Diese Epidemie, die über 28.000 Infektionen und mehr als 11.000 Tote forderte, führte zu einem Gesundheitsnotstand in Guinea, Liberia und Sierra Leone. Internationale Anstrengungen waren notwendig, um den Ausbruch zu eindämmen.
Historische Lehren und technologische Fortschritte
Das MAP-X-Forum zielt darauf ab, aus den Lehren vergangener Krisen zu lernen und den technologischen Fortschritt voranzutreiben, der durch die Corona-Pandemie beschleunigt wurde. Insbesondere wird die schnelle Entwicklung von Impfstoffen betrachtet, die als bahnbrechend eingeschätzt wird. Zudem hebt das Forum die historische Bedeutung der Philipps-Universität in der Infektionsmedizin hervor und meldet den Bau eines neuen Hochsicherheitslabors, das als Marburg Centre for Epidemic Preparedness firmiert. Auch die Mitwirkung an europäischen Projekten zur Pandemieimpfstoffentwicklung wird thematisiert.
Ein wichtiges Anliegen des Forums ist die Identifizierung von Forschungsbedarf und ungenutzten Potenzialen sowie die schnellere Umsetzung wissenschaftlicher und technologischer Fortschritte. In Anbetracht der globalen Gesundheitsrisiken, die Pandemien mit sich bringen, zielt die MAP-X-Reihe darauf ab, sichere und effektive Antworten auf zukünftige Gesundheitskrisen zu finden.
Globale Herausforderungen und Vorbereitung
Das Ebola-Virus (EBOV) stellt eine ernsthafte Bedrohung für die globale Gesundheit dar und wurde in verschiedenen Teilen Afrikas und darüber hinaus festgestellt. Laut einer Studie auf PubMed müssen vor allem Entwicklungsländer ihre Vorbereitungspläne zur Eindämmung von EBOV-Ausbrüchen evaluieren und verbessern. Angesichts von internationalem Reiseverkehr und unkontrollierter Übertragung sind diese Länder besonders gefährdet.
Zusätzlich zu den medizinischen Herausforderungen führen Pandemien zu weitreichenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen. Die Corona-Pandemie, die Anfang 2020 begann, verdeutlichte, wie Gesundheitskrisen globale Ungleichheiten verstärken und sogar zu einem Anstieg extremer Armut führen können. Laut dem Sustainable Development Goals Report 2022 stieg die globale Rate extremer Armut von 8,3 Prozent im Jahr 2019 auf 9,2 Prozent im Jahr 2020.
Nur durch robuste und umfassende Gesundheitssysteme können Gesellschaften wirksam auf solche Krisen reagieren. Auch die Internationalen Gesundheitsvorschriften der WHO setzen Rahmenbedingungen für die internationale Zusammenarbeit in Gesundheitsfragen. Dennoch berichten zahlreiche Staaten von unzureichenden Meldungen an die WHO, was die globale Reaktionsfähigkeit gefährdet.
Die MAP-X-Vortragsreihe tritt in diesen Kontext, indem sie wichtige Themen der modernen Infektionsmedizin und der globalen Gesundheitsrisiken beleuchtet. Interessierte können sich für weitere Informationen direkt an Prof. Dr. Isabelle Bekeredjian-Ding wenden.