
Die Kaffeepreise haben seit dem Jahreswechsel einen dramatischen Anstieg erlebt, was Verbraucher und Unternehmen gleichermaßen besorgt. Laut den neuesten Informationen von Remszeitung sind die Kosten für gemahlenen Kaffee und Kaffeepads namhafter Marken wie Jacobs, Mövenpick, Melitta und Senseo um 9 bis 33 Prozent gestiegen. Bei Kaffeebohnen der gleichen Marken beträgt der Preisanstieg sogar bis zu 43 Prozent. Auch Eigenmarken der Supermärkte, wie „Barissimo“ und „Gut & Günstig“, haben sich um 28 bis 30 Prozent verteuert.
Die Gründe für diesen massiven Preisanstieg sind vielfältig. Insbesondere die stark gestiegenen Rohstoffpreise haben eine entscheidende Rolle gespielt. Trockenheit und besorgniserregende Ernteprognosen, vor allem in Brasilien, untergraben die Kaffeeproduktion. Tchibo, ein weiterer großer Akteur, hat im Februar die Preise um 50 Cent bis 1 Euro pro Pfund angehoben. Ein Beispiel für die Preisentwicklung ist die 500-Gramm-Packung der Eigenmarken, die Anfang 2022 noch 2,99 Euro kostete und nun bei 5,49 Euro liegt – ein Anstieg von erstaunlichen 84 Prozent.
Die Rolle Brasiliens in der Kaffeekrise
Ein zentraler Faktor im aktuellen Kaffeemarkt ist der Einfluss des Wetters auf die Kaffeeproduktion. In Brasilien, dem größten Produktionsland für Arabica-Kaffee, herrschen derzeit unterdurchschnittliche Niederschläge und hohe Temperaturen. Diese klimatischen Bedingungen gefährden die Erträge in der kommenden Ernte. Somar Meteorologia berichtet von einem Zustand, in dem das Wetter die Kaffeeernte, die im Mai erwartet wird, bereits im Vorfeld in Mitleidenschaft zieht. In der Tat ist Brasilien mit dem trockensten Wetter seit 1981 konfrontiert, was die langfristige Gesundheit der Kaffeepflanzen gefährdet, wie Insider Week beschreibt.
Der Rückgang der brasilianischen Kaffeeernte ist alarmierend, da die Erzeugung für die Saison 2025/26 prognostiziert wird, um 4,4 Prozent auf 51,81 Millionen Säcke zu sinken. Zuvor wurde die 2024-Ernte um 1,1 Prozent auf 54,2 Millionen Säcke gesenkt. Der Druck auf die globalen Rohstoffpreise ist auch durch die sinkenden Lagerbestände verstärkt, was die Situation weiter eskalieren lässt.
Globale Marktveränderungen
Der globale Kaffeemarkt steht vor tiefgreifenden Veränderungen, wie aus einem Bericht von Foodcom hervorgeht. Der Klimawandel, wirtschaftlicher Druck und veränderte Verbraucherpräferenzen sind elementare Aspekte, die nun die Branche gestalten. Die Arabica-Produktion in Brasilien hat bereits um 12 Prozent abgenommen und Robusta erreicht in Europa Rekordpreise.
Die internationale Nachfrage nach Spezialitätenkaffee bleibt ungebrochen, der Verbrauch in Europa und Nordamerika stieg um 5 beziehungsweise 8 Prozent. In Asien, insbesondere in China, verzeichnet der Markt sogar einen Anstieg des Konsums um 15 Prozent. Gleichzeitig haben E-Commerce-Plattformen den Zugang zu Kaffeeprodukten vereinfacht und unterstützen kleinere Röstereien.
Die Prognosen für 2025 deuten auf eine Stabilisierung der Kaffeepreise hin. Technologische Entwicklungen und eine verbesserte Anpassung an klimatische Herausforderungen scheinen der Schlüssel zur Zukunft der Kaffeeproduktion zu sein. Die Einführung von Blockchain-Technologie könnte zudem mehr Transparenz in die Lieferketten bringen und damit das Vertrauen der Verbraucher stärken.
Zusammenfassend wird der Kaffeehandel in den kommenden Jahren stark durch die Auswirkungen des Klimawandels und die dynamischen Marktbedingungen geprägt sein. Dies könnte nachhaltige Veränderungen in der Art und Weise, wie Kaffee produziert, gehandelt und konsumiert wird, zur Folge haben. Die Entwicklungen sind für Verbraucher und Händler von großem Interesse, da sie den gesamten Kaffeemarkt betreffen.