
Am 15. Februar 2025 wurde bekannt, dass der italienische Tennisspieler Jannik Sinner für drei Monate von jeglichen Wettkämpfen gesperrt wurde. Diese Entscheidung resultiert aus einem Deal mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), nachdem Sinner im März 2024 positiv auf das anabole Steroid Clostebol getestet worden war. Laut rp-online akzeptierte die International Tennis Integrity Agency (ITIA) Sinners Argument, dass das Steroid unabsichtlich durch eine Behandlung seines Physiotherapeuten in seinen Körper gelangte.
Die WADA hatte in diesem Fall ursprünglich eine erheblich strengere Strafe gefordert, einschließlich einer möglichen Sperre von bis zu zwei Jahren. Vor einem geplanten Verhandlungstermin im April vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) lenkte die WADA jedoch ein. Sie stimmte einer Vergleichsvereinbarung zu und zog ihre Berufung zurück, nachdem Sinner erklärte, er habe „nicht betrügen wollen“ und der Kontakt mit Clostebol habe „keinen leistungssteigernden Nutzen“ gebracht. Sinners Anwalt bekräftigte die These, dass sein Klient keine Absicht, kein Wissen und keinen Wettbewerbsvorteil hatte.
Kritik und Reaktionen
Die Entscheidung der WADA stieß nicht bei allen auf Zustimmung. Tennisprofi Nick Kyrgios äußerte sich kritisch und bezeichnete den Tag als „traurig für das Tennis“. Sinner selbst darf ab dem 13. April 2025 wieder offiziell trainieren. Dennoch wird er bedeutende Turniere auslassen müssen, darunter die ATP-Masters in Indian Wells, Miami, Monte Carlo und Madrid. Er könnte jedoch kurz vor den French Open bei einem Heimspiel in Rom zurückkehren.
Trotz der Sperre dürfte Sinner aufgrund seines großen Vorsprungs auf Alexander Zverev die Nummer eins der Weltrangliste bleiben, was seine Position im professionellen Tennis weiter festigt.
Dopingbekämpfung im Sport
Der Fall Sinner bringt auch die Frage der Dopingkontrollen im Sport zur Sprache. Die EU hat in den letzten Jahren verschiedene Maßnahmen zur Dopingbekämpfung implementiert. Am Grundsatz der Dopingbekämpfung bei Sportveranstaltungen orientiert sich ein Konzept, das unter anderem die Einholung von Sachverständigenmeinungen zu Doping, die Mitgestaltung der Weltdopingkonferenz 1999 und die Gründung der WADA umfasst. Laut eur-lex mobilisiert die EU ihre Instrumente, um nationale Maßnahmen zu unterstützen und die Sicherheit der Athleten zu gewährleisten.
Die Richtlinien und Maßnahmen umfassen die Förderung von Gesundheit und Transparenz im Sport sowie den besonderen Schutz gefährdeter Personengruppen, insbesondere Kinder. Die EU betont die Verantwortung von Sportorganisationen und Mitgliedsländern, Dopingprävention und -sanktionen umzusetzen.
Mit dem Fall Sinner wird erneut deutlich, wie komplex und umstritten das Thema Doping im Sport ist und welche unterschiedlichen Ansichten über Strafen bestehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickeln wird und ob ähnliche Fälle in Zukunft anders behandelt werden.