
Im Gartenmonat Februar ist es höchste Zeit für Hobbygärtner, ihre Obstbäume und Hecken auf den richtigen Schnitt vorzubereiten. Bis Ende des Monats dürfen Obstbäume genussvoll beschnitten werden, bevor ein gesetzliches Schnittverbot greift. Dieses Verbot gilt bis zum 30. September und wird durch das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) geregelt, um die Nistplätze der Vögel und die Lebensräume geschützter Arten zu schützen, wie Ruhr24 berichtet.
Ein rechtzeitiger Schnitt bis Ende Februar hat zahlreiche Vorteile. Er fördert nicht nur die Bildung von Fruchtholz, sondern beugt auch Pilzerkrankungen vor. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, sollten Gartenschneider an trockenen Tagen ohne Frost verwendet werden. Scharfe Gartenscheren sorgen für glatte Schnittkanten, was die Wundheilung der Pflanzen begünstigt.
Spezifische Schnitttechniken für Obstbäume
Bei Apfelbäumen empfiehlt sich ein Erziehungsschnitt, der auf drei bis vier Leitäste ausgerichtet ist. Diese sollten kegelförmig nach oben zugeschnitten werden. Bei älteren Apfelbäumen ist es entscheidend, nach innen wachsende Triebe zu entfernen und überhängende Zweige zu verjüngen. Birnenbäume hingegen sollten kurz vor dem Austrieb geschnitten werden, wobei Wasserschosse, die steil nach oben wachsen, besondere Beachtung finden sollten.
Gut erhalten bleiben sollte der Quittenschnitt, der als moderater Auslichtungsschnitt durchgeführt wird. Abgestorbene Äste und kreuzende Zweige sind hier unerwünscht. Spindelbäume erfordern ebenfalls einen Schnitt, der nach dem Pflanzen erfolgt, während ältere Exemplare im Spätwinter ausgedünnt werden sollten. Bei Beerensträuchern, wie Brombeeren und Johannisbeeren, steht im Februar der Verjüngungsschnitt auf dem Programm. Von den vier bis sechs Haupttrieben sollten die Gärtner die passende Auswahl treffen.
Gesetzliche Regelungen und Schutzmaßnahmen
Ab dem 1. März beginnt die Phase, in der das Bundesnaturschutzgesetz das Schneiden von Bäumen und Hecken untersagt. Diese Regelung gilt bis zum 30. September und ist darauf ausgelegt, Tiere während ihrer Fortpflanzungszeit zu schützen, sodass das erhebliche Geldbußen nach sich ziehen kann, wenn gegen diese Vorschriften verstoßen wird. So drohen Geldbußen von bis zu 10.000 Euro bei unerlaubten Schnittmaßnahmen an Straßenbäumen. Bäume in gärtnerisch genutzten Flächen sind hiervon jedoch nicht betroffen, da sie in privaten Gärten ohne große Einschränkungen geschnitten werden dürfen, solange sie keine Nistplätze für Vögel darstellen, wie Baumpflegeportal erklärt.
Besondere Vorsicht ist beim Schnitt von Hecken und lebenden Zäunen geboten. Starke Rückschnitte oder das vollständige Entfernen von Gehölzen sind während des Verbotszeitraums untersagt. Minimalinvasive Pflege- und Formschnitte sind jedoch ganzjährig erlaubt. Auch bei sofortiger Gefährdung, wie nach einem Sturm, dürfen gefährliche Äste entfernt werden.
Die Regulierung des Schnitts und der Fällungen, die im Bundesnaturschutzgesetz festgelegt sind und auch in den Richtlinien des Gartenjournals verankert sind, sensibilisieren Hobbygärtner für den Schutz der Natur. In Anbetracht dieser Regelungen ist das Verständnis der besten Maßnahmen für das Schneiden und die Pflege von Obstbäumen und Hecken wichtiger denn je.
Insgesamt bietet der Februar die perfekte Gelegenheit, sich im eigenen Garten auszutoben, bevor die gesetzlichen Vorschriften in Kraft treten. Ein besonnener und geplanter Rückschnitt kann nicht nur die Ästhetik des Gartens verbessern, sondern auch die Gesundheit der Pflanzen langfristig fördern.