
Der Europäische Nachwuchskongress für Allgemeinmedizin, der vom 25. bis 27. April 2025 im Dreiländereck von Luxemburg, Homburg und Straßburg stattfindet, widmet sich den Unterschieden in der hausärztlichen Versorgung in Europa. Veranstaltet von den Universitäten in Luxemburg, Straßburg, der Université de Lorraine sowie der Universität des Saarlandes, wird die Konferenz etwa 200 Teilnehmer, darunter junge Hausärztinnen, Hausärzte, Ärzte im Praktischen Jahr und Medizin-Studierende, anziehen. Ziel der Veranstaltung ist es, die Vielfalt der medizinischen Praktiken in Europa besser kennenzulernen und die Herausforderungen in der hausärztlichen Versorgung zu diskutieren, wie uni-saarland.de berichtet.
Zu den Workshops, die im Rahmen der Konferenz angeboten werden, zählen Themen wie die Erkennung von Hautkrebs bei unterschiedlichen Hautfarben sowie der Umgang mit Fettleibigkeit bei Kindern in Hausarztpraxen. Am zweiten Tag der Konferenz, der am Campus Homburg stattfindet, werden weitere wichtige Themen behandelt, darunter der Schutz des medizinischen Personals und der Patienten vor extremer Hitze und der Einfluss des kulturellen Hintergrunds auf die Gespräche zur psychischen Gesundheit. Ein weiteres Augenmerk wird auf die Kommunikation über den Tod mit Patienten und Angehörigen gelegt.
Fettleibigkeit bei Kindern in Europa
Ein dringendes Thema, das auch in die Workshops integriert wird, ist die Fettleibigkeit bei Kindern. Die Probleme im Zusammenhang mit Übergewicht nehmen in Europa zu, insbesondere bei Kindern. Aktuelle Daten zeigen, dass fast jedes dritte Kind in Europa als übergewichtig oder fettleibig gilt. Dies wird als ernsthafte Gesundheitsbedrohung angesehen, da Übergewicht zu Krankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann. Laut ec.europa.eu sind im Durchschnitt 52 % der Erwachsenen in Europa übergewichtig oder fettleibig, was eine besorgniserregende Statik darstellt.
Die EU verfolgt eine Strategie zur Bekämpfung von gesundheitsgefährdendem Übergewicht, die Maßnahmen in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Gesundheit umfasst. Es gibt mehrere Gremien, die an der Umsetzung dieser Strategie arbeiten, darunter die hochrangige Gruppe für Ernährung und körperliche Bewegung. Die Kommission plant zudem, spezifische Maßnahmen für sozial benachteiligte Gruppen und Kinder zu entwickeln, um die Situation nachhaltig zu verbessern.
Globale Perspektive auf Adipositas
Zusätzlich zu den Bemühungen auf EU-Ebene hat die WHO kürzlich darauf hingewiesen, dass nur wenige Länder mit hoher ursprünglicher Prävalenz von Übergewicht und Adipositas einen Rückgang verzeichnen konnten. Länder wie Griechenland, Italien und Spanien haben zwar in den letzten Erhebungen Rückgänge von 5–10 Prozentpunkten registriert, bleiben jedoch in der Gesamtbetrachtung hoch belastet. Dr. Kremlin Wickramasinghe von der WHO betont die Notwendigkeit, bessere Konzepte zur Förderung gesunder Ernährung und eines aktiven Lebensstils zu entwickeln, um erfolgreich gegen Adipositas vorzugehen, wie who.int berichtet.
Im Rahmen dieser globalen Herausforderungen wird ein Gipfeltreffen europäischer Staatsoberhäupter, das sich explizit mit Adipositas im Kindesalter befasst, im Jahr 2023 in Kroatien organisiert. Die Kombination von regionalen und internationalen Ansätzen könnte entscheidend dazu beitragen, die Raten von Übergewicht und Adipositas zu senken und die Belastungen durch nichtübertragbare Krankheiten zu mindern.