
Mathieu van der Poel und Wout van Aert, zwei der herausragendsten Radfahrer ihrer Generation, stehen aktuell im Fokus der Cyclocross-Weltmeisterschaften, die am 3. Februar 2025 in Liévin, Frankreich, ausgetragen werden. Der Wettkampf um das begehrte Regenbogen-Trikot verspricht sowohl Spannung als auch Dramatik, da beide Athleten in erstklassiger Form antreten. In den letzten Jahren haben sie sich als Rivalen etabliert, wobei ihre gegenseitige Konkurrenz das Geschehen auf den Rennstrecken geprägt hat. Diese Rivalität ist besonders bedeutsam, da beide Fahrer nur 40 Kilometer voneinander entfernt geboren wurden und es mittlerweile um mehr als nur Titel geht.
Bei den Cross-Weltmeisterschaften hat van der Poel seinen siebten Titel gewonnen und damit den Rekord von Erik de Vlaeminck, der seit 1973 bestand, erreicht. Wout van Aert belegte in diesem Rennen den zweiten Platz und musste einen Abstand von 45 Sekunden auf van der Poel hinnehmen. Diese Tatsache wirft ein Licht auf van Aerts herausfordernde Saison, da er in den letzten zwei Jahren keine großen Eintagesrennen gewinnen konnte, während van der Poel bemerkenswerte Siege bei prestigeträchtigen Veranstaltungen wie Paris-Roubaix und der Flandern-Rundfahrt feierte. Die unterschiedliche Teamkonstellation – van der Poel läuft für Alpecin-Deceuninck, während van Aert in einem Team ist, das sich auf Gesamtsiege bei großen Rundfahrten konzentriert – beeinflusst vermutlich auch ihre Leistungen.
Strecke und Strategie im Blick
Die Strecke der aktuellen Weltmeisterschaften wird von van Aert als knifflig beschrieben, mit der Aussicht auf wechselnde Bedingungen bis zum Renntag. „Ich hoffe, dass ich beim Start von der vierten Reihe aufsteigen kann, da es einen steilen Anstieg gibt,“ äußerte van Aert im Vorfeld. Währenddessen hat van der Poel erklärt, keinen festen Plan für das Rennen zu haben, da sich die Situationen während des Wettkampfs ständig ändern könnten. Er betrachtet van Aert als starken Gegner und betont, dass dieser nur antrete, wenn er an seinen Sieg glaubt. Es ist ihm zudem wichtig, dass ein möglicher Sieg von van Aert nicht durch technische Probleme beeinflusst wird.
Beide Fahrer haben auch die olympische Perspektive für 2030 im Blick, die in den französischen Alpen stattfinden wird, und scheinen ihre aktuellen Leistungen mit zukünftigen Zielen zu verbinden. Dies zeigt, wie wichtig die derzeitigen Rennergebnisse nicht nur für den persönlichen Ruhm, sondern auch für die zukünftigen Wettkämpfe sein können.
Die Geschichte der Cyclocross-Weltmeisterschaften
Die Cyclocross-Weltmeisterschaften finden seit 1950 jährlich statt und stellen ein wichtiges Ereignis im internationalen Radsport dar. Der Wettbewerb, der auch als Querfeldeinrennen bekannt ist, zieht Athleten aus etwa 50 Nationen an, wobei die meisten Teilnehmer aus Europa stammen. Belgien, Frankreich, Italien und die Schweiz nehmen seit jeher an jeder Austragung teil. Die Wettkämpfe werden auf einem Rundkurs von circa drei Kilometern ausgetragen.
Van der Poel und van Aert treten nicht für ihre Teams, sondern für ihre Nationalmannschaften an, was die Rivalität auf der Strecke verstärkt. Die zunächst offenen Wettbewerbe für Profis und Amateure wurden 1967 in separate Rennen für Amateure unterteilt, was zu einer Professionalisierung des Sports führte. Besonders bemerkenswert ist, dass die Weltmeisterschaften für Senioren ab 35 Jahren seit 1997 durchgeführt werden. Für die Jahre 2025 und 2026 sind die Weltmeisterschaften in Varese geplant.
Die Medaillenverteilung zeugt von einer breiten internationalen Konkurrenz. Bis einschließlich 2025 fanden die Weltmeisterschaften insgesamt 76 Mal statt. Rekordsieger bei den Männern sind Mathieu van der Poel und Erik De Vlaeminck, die jeweils sieben Titel gewonnen haben, während Marianne Vos mit acht Titeln die erfolgreichste Frau in der Geschichte dieser Meisterschaften ist. Die Weltmeisterschaften haben sich im Laufe der Jahre zu einem Schaufenster für einige der besten Talente des Radsports entwickelt.