
US-Präsident Donald Trump hat in einem NBC-Interview unmissverständlich klargemacht, dass ihn die Auswirkungen neuer Zölle auf die Autopreise nicht kümmern. Er erklärte, es sei ihm egal, ob die Preise steigen, und hat den Chefetagen großer Autofirmen nicht gesagt, dass sie die Preise nicht anheben sollen. In der Tat hofft Trump darauf, dass die erhöhten Preise die Nachfrage nach amerikanischen Autos ankurbeln werden.
Am 3. April 2025, einem von Trump als „Liberation Day“ bezeichneten Datum, treten 25-prozentige Zusatzzölle auf alle importierten Autos in Kraft. Ein Sprecher des Weißen Hauses stellte klar, dass sich Trumps Kommentare speziell auf die Preise ausländischer Autos beziehen. Experten wie Ivan Drury schätzen, dass die Preise für Neuwagen um mehrere tausend Dollar steigen könnten, wobei der durchschnittliche Preis derzeit bei etwa 50.000 Dollar liegt.
Auswirkungen auf den Automarkt
Die Zölle sind nicht nur auf die Fahrzeuge selbst ausgelegt. Ab dem 3. Mai sollen sie zudem auf wichtige Autoteile ausgeweitet werden. Trump hat angekündigt, die Zölle ebenfalls zu erhöhen, um die Automobilproduktion in den USA attraktiver zu gestalten. Im Jahr 2022 importierten die USA Fahrzeuge im Gesamtwert von etwa 217 Milliarden US-Dollar, wobei die meisten Importwagen aus Mexiko, Japan und Kanada stammen. Rund 11 Prozent kamen aus Deutschland, einem wichtigen Partner im Automobilsektor.
Die deutsche Autoindustrie könnte durch die neuen Zölle erheblich belastet werden, da die USA 2023 der größte Exportmarkt für deutsche Unternehmen waren. Diese Zölle könnten Exporteinbußen zur Folge haben und damit auch das Konsumklima in den USA negativ beeinflussen. Experten befürchten, dass die US-Wirtschaft unter den neuen Handelsbedingungen leiden könnte.
Reaktionen aus Europa
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bezeichnete die Zölle als schlechte Nachricht und forderte eine entschlossene Antwort der EU. Politiker wie Norbert Röttgen von der CDU und Sahra Wagenknecht von der Linken haben gezielte Gegensanktionen gefordert. Der Präsident des Verbands der Automotive Industrie (VDA), Hildegard Müller, sieht in dieser Entscheidung ein fatales Signal für den fairen Handel.
Die EU-Kommission plant eine entschlossene Reaktion und wird europäische Unternehmen schützen wollen. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte bereits Verhandlungen an und es werden weitere Zölle auf Importe erwartet. Industrievertreter und Marktbeobachter sind in Alarmbereitschaft und warten gespannt auf weitere Entwicklungen im Zollstreit.
Die Zölle gelten für alle importierten Autos, einschließlich Kleinwagen, Limousinen und SUVs. Eine Sonderregelung für Importaussteller aus Kanada und Mexiko könnte es ermöglichen, die Zölle nur auf den nicht-US-Anteil anzuwenden, sofern sie nachweisen können, dass ihre Modelle Teile aus den USA enthalten. Solche Maßnahmen sollen zwar die heimische Produktion ankurbeln, könnten aber auch tiefgreifende wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Weser Kurier berichtet über Trumps Äußerungen und die möglichen Preissteigerungen. Weitere Informationen zu den Zöllen und ihren Auswirkungen sind auf DZ Research Blog und ZDF verfügbar.