EuropaHerzogenaurach

Schaeffler plant 2800 Stellenabbau – trotz Millioneninvestitionen in Zukunft!

Schaeffler plant den Abbau von 2800 Stellen in Deutschland, und investiert gleichzeitig in neue Technologiezentren für Elektromobilität. Hunderte neue Arbeitsplätze entstehen in Herzogenaurach und Bühl.

Der fränkische Autozulieferer Schaeffler, ansässig in Herzogenaurach, steht vor signifikanten Veränderungen. Das Unternehmen plant den Abbau von insgesamt 4.700 Stellen in Europa, davon 2.800 in Deutschland, was signifikante Auswirkungen auf die Beschäftigten und Standorte haben könnte. Diese Maßnahmen wurden im November 2024 bekannt gegeben und sollen in den kommenden Jahren zwischen 2025 und 2027 umgesetzt werden. Die Gründe für diesen massiven Stellenabbau sind vielfältig: steigender Wettbewerb sowie eine Flaute im Elektroautomarkt belasten die Unternehmenszahlen, die im dritten Quartal 2024 einen Rückgang von 2,6% bei den Erlösen und einen dramatischen Rückgang des Betriebsergebnisses um 44,9% auf nur 187 Millionen Euro verzeichneten.

Obwohl Schaeffler bemüht ist, die Auswirkungen durch Verlagerungen auf etwa 3.700 Stellen abzumildern, stehen zehn deutsche Standorte und fünf weitere europäische Standorte auf der Liste der betroffenen Einrichtungen. Unter diesen sind auch zwei, die möglicherweise geschlossen werden müssen. Das Unternehmen reagiert mit diesen Maßnahmen auf ein herausforderndes Marktumfeld, das sowohl durch den globalen Wettbewerbsdruck als auch durch eine schwache Nachfrage in Europa geprägt ist. Die Integration des übernommenen Unternehmens Vitesco Technologies steht ebenfalls im Fokus.

Investitionen in die Zukunft

Trotz des Personalabbaus bleibt Schaeffler optimistisch und investiert weiterhin in den Ausbau seiner Infrastruktur. Im Oktober 2024 wurde ein neues Technologiezentrum am Hauptsitz in Herzogenaurach eröffnet, das mit einer Investition von etwa 90 Millionen Euro verbunden war und über 18.000 Quadratmeter umfasst. Dieses Zentrum, das nach den Prinzipien der „Neuen Arbeit“ gestaltet ist, bietet Platz für rund 340 Mitarbeitende und umfasst 15 hochmoderne Labore für verschiedene technische Disziplinen, darunter Materialwissenschaften und Werkstofftechnik. Ein wichtiges Ziel dieses Zentrums ist die Entwicklung in den Bereichen Elektromobilität und Batterietechnologie, mit einem besonderen Fokus auf wasserstoffbasierte Lösungen.InFranken berichtet.

Parallel zu den Bemühungen in Herzogenaurach wird auch ein neues Projekt- und Technologiezentrum in Bühl, Baden-Württemberg, errichtet. Diese Investition in Höhe von 50 Millionen Euro soll bis Ende März 2025 den ersten von rund 400 Mitarbeitenden als Teil eines erweiterten Engagements im Bereich der Elektromobilität beherbergen. Geplant auf einem 8.000 Quadratmeter großen Grundstück, wird das Zentrum moderne Arbeits- und Laborflächen bieten, die darauf ausgelegt sind, den wachsenden Anforderungen an innovative Automobiltechnologien gerecht zu werden. Die Bauarbeiten haben im September 2022 begonnen und werden auch eine Photovoltaikanlage integrieren, um einen Großteil des benötigten Stroms selbst zu erzeugenschaeffler.de bestätigt.

Unternehmensreaktion und Ausblick

Die Reaktionen auf die Sparmaßnahmen sind gemischt. Gewerkschaften und Betriebsräte kritisieren die Pläne als unverhältnismäßig und fordern dringend alternative Lösungen, um betroffenen Beschäftigten eine Perspektive zu bieten. Das Unternehmen verfolgt mit diesen Schritten eine Jahresersparnis von etwa 290 Millionen Euro bis 2029, wobei ein Initialaufwand von rund 580 Millionen Euro für den Abbau kalkuliert wurde. Besonders die sinkenden Erlöse und die gefallene EBIT-Marge, die von 8,4% auf 4,7% gesunken ist, machen es notwendig, die Unternehmensstrategie zu überdenken. Die Aktien von Schaeffler reagierten mit einem Rückgang von über 3% im frühen HandelsverlaufTagesschau berichtet.

Referenz 1
www.infranken.de
Referenz 2
www.schaeffler.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
Web: 16Social: 80Foren: 97