
Am 17. Februar 2025 um 13:24 Uhr (14:24 Uhr MEZ) wurde Portugal von einem Erdbeben der Stärke 4,7 erschüttert. Das Epizentrum lag in Seixal, etwa 20 Kilometer südlich von Lissabon. Die Erschütterungen waren vor allem in der Region Lissabon sowie in Setúbal, Leiria, Beja und Faro spürbar. Laut dem Zivilschutz berichteten die Behörden von keiner nennenswerten Verletzung oder Sachschaden, was die Anwohner beruhigte. Dennoch fühlten sich viele Bewohner in Lissabon unwohl, da einige über wackelnde Bücher berichteten und eine allgemeine Angst spürbar war. Lissabons Bürgermeister, Carlos Moedas, versicherte, dass es «keinen Grund zur Sorge» gebe.
Portugal ist bekannt dafür, in einer der seismisch aktivsten Zonen Europas zu liegen. Historisch gesehen erinnert das Land an das verheerende Erdbeben vom 1. November 1755, das große Teile von Lissabon zerstörte und schätzungsweise zwischen 30.000 und 100.000 Todesopfer forderte. Einige der damals überlebenden Bürger berichteten, dass sie im Hafenbereich das Wasser zurückweichen sahen, gefolgt von zehn Meter hohen Wellen. Das Erdbeben hatte zur Folge, dass etwa 85 % der Gebäude in Lissabon beschädigt wurden und ein fünf Tage andauerndes Feuer flammte. Diese Katastrophe führte zu einer grundlegenden Veränderung im Umgang mit Naturkatastrophen und warb um die Aufmerksamkeit der aufstrebenden Aufklärungsbewegung.
Erdbeben der Vergangenheit und Auswirkungen
Der Wiederaufbau Lissabons nach dem Erdbeben von 1755 wurde von Marquês de Pombal angeführt, der ein umfassendes Programm zur Wiederherstellung der Stadt initiierte. Er organisierte den Wiederaufbau der Baixa und visierte an, neue weite Straßen sowie Plätze wie die Praça do Comércio und Praça do Rossio zu schaffen. Die Planung umfasste zudem den Bau erdbebensicherer Gebäude, was einen bedeutsamen Schritt zu einer modernen Stadtdarstellung darstellt. Diese historischen Ereignisse sind nicht nur Teil der portugiesischen Geschichte, sie zeigen auch den wissenschaftlichen Fortschritt in Bezug auf die Naturwissenschaften und den Umgang mit Erdbeben.
Mehr als zwei Jahrhunderte später, am 26. August 2024, kam es vor der Küste Portugals sogar zu einem starken Erdbeben der Stärke 5,3, das in mehreren europäischen Ländern, wie Spanien und Marokko, fühlbar war. Die damaligen Erschütterungen wurden als die stärksten in der Region seit 55 Jahren angesehen, wobei das Epizentrum etwa 90 Kilometer von Lissabon entfernt in einer hypothetischen Tiefe von 21 Kilometern lag. Glücklicherweise erlitten auch hier keine Personen ernsthafte Verletzungen und die Gebäudeschäden wurden als gering eingeschätzt. Solche Vorkommnisse zeigen, wie instabil das geologische Umfeld Portugals ist.
Vorbereitung und Sensibilisierung
Die jüngsten Erdbeben wecken Erinnerungen an die Zerstörung von 1755 und verstärken die Diskussion darüber, wie wichtig Vorbereitungen für solche Naturereignisse sind. In Portugal kreuzen sich die Afrikanische und die Europäische Kontinentalplatte, was die Wahrscheinlichkeit von Erdbeben erhöht. Historische Ereignisse wie das Erdbeben von 1755 führten im Nachgang zu einer sensiblen Diskussion über den Umgang mit Naturkatastrophen und ermutigten, Maßnahmen zur Förderung von Sicherheit und Katastrophenschutz zu ergreifen.
Dank dieser gewachsenen Sensibilisierung sind die Menschen in der Region besser vorbereitet und informiert. Wissen über Erdbeben kann Leben retten und Verletzungen vermeiden helfen. Eine ständige Beobachtung der seismischen Aktivitäten ist daher unerlässlich, wo auch aufregende Bildungseinrichtungen existieren, die sich dem Thema widmen.