
In Löbau gibt es neue Entwicklungen, die sowohl das historische Haus Schminke als auch die ehemalige Nudelfabrik betreffen. Das Haus Schminke hat Anfang des Monats nach einer Winterpause wieder seine Türen geöffnet und bietet Besuchern die Möglichkeit, das Gebäude eigenständig mithilfe von Audio- oder Multimediaguides zu erkunden. Öffnungszeiten sind von Donnerstag bis Sonntag zwischen 12 und 17 Uhr. Zudem werden an Samstagen und Sonntagen öffentliche Führungen um 13 Uhr und 15 Uhr angeboten. Individuelle Führungen sind ab einer Gruppe von zehn Personen nach Voranmeldung möglich, wie Sächsische.de berichtet.
Während der Winterpause erhielt das Haus Schminke Renovierungsarbeiten, bei denen historische Farbschichten freigelegt und untersucht wurden. Vorübergehend wurden diese Farben zu Schutzgründen wieder abgedeckt. Zudem wurde das große Sofa im Wohnzimmer gereinigt und nach originalen Entwürfen von Hans Scharoun nachgebaut.
Wiederbelebung der Nudelfabrik
Besonders aufregend ist die geplante Wiederbelebung der ehemaligen Nudelfabrik, die seit 2010 leer steht. Die Stadt Löbau und die Stiftung Haus Schminke haben in den letzten Monaten einen Beteiligungsprozess ins Leben gerufen, um Nutzungsideen für die Fabrik zu entwickeln. Mehr als 1500 Bürger haben sich bereits an dem Projekt „Fabrik reanimiert!“ beteiligt. Am 23. März sollen die Ergebnisse unter dem Motto „Neues an der Nudelei“ öffentlich vorgestellt werden. Diese Veranstaltung wird vielfältige Angebote wie einen Spaziergang, kreative Workshops und ein Freiluftkino umfassen, wobei der Eintritt kostenfrei ist, wie Löbau.de.
Das Projekt zielt darauf ab, das Industrieareal neben dem Haus Schminke wieder mit Leben zu füllen. Von April bis Juni 2024 ist geplant, die Nudelei temporär mit verschiedenen Angeboten zu beleben, die von Löbauer:innen selbst ausprobiert werden können. Diese Initiativen, von Pop-Up-Stores über Tanzräume bis hin zu Schauwerkstätten, haben ein zentrales Ziel: die Identität und die Bedürfnisse der Bürger in den Wiederbelebungsprozess einzubinden.
Unterstützung aus der Politik
Die erforderlichen finanziellen Mittel für das Projekt kommen teilweise aus dem Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung. Darüber hinaus wird die Maßnahme im Rahmen des Investitionsgesetzes für Kohleregionen gefördert. Dieses Programm zielt darauf ab, die Folgen des Kohleausstiegs abzumildern, indem es herausragende Industriegebäude sichert und modernisiert. Es steht auch für eine nachhaltige Entwicklung in den betroffenen Reginen, wie Kulturstaatsminister.de erläutert.
Die bevorstehenden Events und die Gründung des Nudelstammtisches, einer Gruppe von Privatpersonen und Vereinen, verdeutlichen das Engagement der Bürger. Diese Initiative wird mit Mitteln aus dem Gemeinschaftsfonds Zukunftswege Ost unterstützt, was den Fortbestand und die Aufwertung der Industriegeschichte in Löbau fördert.