
Der Trainer von Fenerbahçe, José Mourinho, hat angekündigt, Galatasaray wegen eines Angriffs auf seine Persönlichkeitsrechte zu verklagen. Dieser Schritt folgt auf das torlose Remis im Istanbuler Stadtderby zwischen den beiden rivalisierenden Teams, das am vergangenen Wochenende stattfand. Mourinho wurde im Anschluss vom türkischen Fußball-Verband wegen abfälliger Äußerungen für vier Spiele gesperrt. Der Vorfall hat sich zu einem Streit entwickelt, der die Fußballlandschaft in der Türkei stark polarisiert.
Mourinho fordert 1,907 Millionen Türkische Lira (etwa 50.000 Euro) als moralischen Schadenersatz. Der gewählte Betrag hat symbolische Bedeutung und verweist auf das Gründungsjahr 1907 von Fenerbahçe. Zusätzlich wurde eine Geldstrafe von rund 42.000 Euro verhängt. Die Kontroversen begannen, als Mourinho in einer Pressekonferenz sagte, die Ersatzspieler von Galatasaray seien nach einer strittigen Situation „wie Affen“ herumgesprungen, was die Verantwortlichen von Galatasaray als rassistische Äußerung interpretieren. Seine Kommentare waren Teil einer breiteren Kritik an der Leistungsfähigkeit der türkischen Schiedsrichter.
Reaktionen und nächste Schritte
Galatasaray plant, offiziell Beschwerde bei der UEFA und FIFA einzureichen. Die Empörung über Mourinhos Äußerungen brachte auch die Reaktionen der Verantwortlichen auf den Plan. Okan Buruk, der Cheftrainer von Galatasaray, bezeichnete Mourinho als „The Crying One“ und kritisierte dessen Verhalten, was die öffentliche Debatte weiter anheizte.
Fenerbahçe hingegen wies die Rassismusvorwürfe gegen Mourinho zurück. Der Klub erklärte, die Äußerungen des Trainers seien nicht als rassistisch gemeint und beträfen vielmehr die Reaktionen der gegnerischen Mannschaft während des Spiels. Die Situation wird durch die bevorstehenden Schritte von Galatasaray komplizierter, da der Verein die Einschaltung internationaler Fußballverbände in Betracht zieht.
Mourinhos Vergangenheit in der Türkei
Es ist wichtig zu beachten, dass der in Portugal geborene Mourinho, der Fenerbahçe im Sommer 2024 nach seiner Entlassung bei AS Rom übernahm, in der Vergangenheit bereits mehrfach die Leistungen des türkischen Fußballs kritisierte. Er hat auch wiederholt abfällige Äußerungen über das türkische Volk gemacht, was die Spannungen zwischen ihm und den Fans von Galatasaray verstärkte.
In der laufenden Saison hat Fenerbahçe mit Schwierigkeiten zu kämpfen und liegt nach 24 Spieltagen sechs Punkte hinter dem Tabellenersten Galatasaray, der Titelverteidiger ist. In einem weiteren spannenden Spiel gelang es dem Team, nach einer 20-minütigen Unterbrechung ein 2:2-Unentschieden gegen RSC Anderlecht zu erzielen und sich somit für das Achtelfinale der Europa League zu qualifizieren. Die Rivalität zwischen Galatasaray und Fenerbahçe bleibt ein zentrales Thema im türkischen Fußball, und diese jüngste Kontroverse wird die Debatten weiter anheizen.
Für weitere Informationen zu den Hintergründen dieser Auseinandersetzung und anderen relevanten Themen im türkischen Fußball, können Sie die Artikel auf Remszeitung, ZDF und die Analyse der politischen und gesellschaftlichen Aspekte auf bpb.de nachlesen.