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Israel expandiert Militärkontrolle im Gaza-Konflikt – Proteste gegen Hamas!

Israel intensiviert seine Militärpräsenz im Gazastreifen, während Proteste gegen die Hamas zunehmen. Ministerpräsident Netanjahu kündigt die Eroberung strategischer Gebiete an. Die Lage spitzt sich zu.

Israel hat seine militärische Präsenz im Gazastreifen erheblich verstärkt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte einen Vorstoß der Armee im Korridor zwischen Rafah und Chan Junis an. Dabei erklärte er: „Wir erobern die Morag-Route“, die einst eine israelische Siedlung war, die 2005 geräumt wurde. Verteidigungsminister Israel Katz betonte, dass die Armee umfangreiche Gebiete im Gazastreifen erobern wolle, die zu israelischen „Sicherheitszonen“ erklärt werden sollen. Laut der Jerusalem Post kontrolliert die israelische Armee inzwischen fast 30 Prozent des Gazastreifens.

Generalstabschef Ejal Zamir verdeutlichte, dass der Vormarsch der israelischen Truppen nur durch die Freilassung der derzeit 24 lebenden Geiseln und die Überreste Dutzender weiterer Geiseln, die sich in der Gewalt von Palästinensern befinden, aufgehalten werden kann. Die Lage in der Region bleibt angespannt.

Proteste und zivile Opfer

In den letzten Tagen haben Hunderte von Menschen in Beit Lahia gegen die Hamas und den Gaza-Krieg protestiert und fordern den Rückzug der militant-islamischen Organisation. Die Gesundheitsbehörde der Hamas meldete mehr als 70 Todesopfer infolge israelischer Einsätze, wobei die Angaben schwer unabhängig zu überprüfen sind. Ein besonders tragisches Ereignis war ein Luftangriff auf eine Klinik des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) in Dschabalija, bei dem mindestens 19 Menschen, darunter neun Minderjährige, ihr Leben verloren. UNRWA-Chef berichtete, dass sich zum Zeitpunkt des Angriffs über 700 Binnenvertriebene in der Klinik aufhielten.

Die israelische Armee erklärte, der Luftangriff sei gegen ein Hamas-Kommandozentrum gerichtet gewesen. Gleichzeitig umstellt die Armee das Viertel in Rafah, während die Bodentruppen seit zwei Wochen im Stadtteil Tal al-Sultan im Einsatz sind. Aufgrund der laufenden Bombardierungen und Bodenoperationen haben über 100.000 Menschen im Süden des Gazastreifens in den letzten zwei Tagen Zuflucht gesucht.

Der Kontext des Konflikts

Der Krieg, der am 7. Oktober 2023 mit einem Überfall der Hamas auf Israel begann, hat nicht nur zu weitreichenden Zerstörungen, sondern auch zu einem tiefen Gefühl der Verwundbarkeit in der israelischen Gesellschaft geführt. Bislang wurden über 1.200 Menschen getötet und mindestens 250 entführt. Trotz dieser Herausforderungen hat die Hamas seit Beginn der Kämpfe weiterhin Zuwachs erhalten. Berichten zufolge sind jetzt mehr neue Kämpfer zur Organisation gestoßen, als während des Konflikts getötet wurden.

Das Ziel Israels bleibt die Vernichtung der Hamas, doch many Experten, wie der ehemalige stellvertretende Generalstabschef Yair Golan, machen Zweifel an der Möglichkeit eines „totalen Sieges“ geltend. In dieser angespannten Lage trat am Sonntag eine Feuerpause in Kraft, die zunächst sechs Wochen gelten soll. In dieser Zeit sollen 33 Geiseln freigelassen und 1.900 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, was jedoch nur einen temporären Halt des Konflikts darstellt.

Die israelische Luftwaffe setzt ihren Kurs fort und führte kürzlich Angriffe auf Ziele in Syrien durch, wobei mindestens vier Tote und elf Verletzte gemeldet wurden. Inmitten dieser Entwicklungen reiste Netanjahu nach Ungarn, seine erste Reise nach Europa seit dem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gegen ihn.

Das Schicksal der Region bleibt ungewiss, und die anhaltenden Spannungen stellen sowohl Israel als auch die Palästinenser vor enorme Herausforderungen. Eine dauerhafte Lösung scheint trotz der gegenwärtigen Bemühungen zur Waffenruhe und Verhandlungen in weiter Ferne zu liegen. Der Konflikt hat die Lebensrealität vor Ort nachhaltig beeinflusst und wird das Schicksal der beteiligten Menschen weiterhin bestimmen. Mehr dazu berichtet Tagesspiegel.

Referenz 1
www.tagesspiegel.de
Referenz 2
www.spiegel.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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