Frankreich

Terror in Mulhouse: Messerangriff erschüttert das Elsass!

Am 22. Februar 2025 kam es in Mulhouse zu einem islamistisch motivierten Messerangriff, bei dem ein Passant getötet und mehrere Polizei- und Rathausmitarbeiter verletzt wurden. Ermittlungen laufen.

In Mulhouse, einer Stadt im Elsass, kam es am 22. Februar 2025 zu einem verheerenden Angriff. Ein Mann griff mehrere Personen im Umfeld eines Marktes an und verletzte dabei drei Polizisten. Bei dem Vorfall kam ein Passant, ein 69-jähriger Portugiese, ums Leben. Unklar ist, ob er versuchte zu helfen oder zufällig am Tatort war. Der mutmaßliche Täter, dessen Identität bisher nicht bestätigt wurde, rief während der Attacke „Allahu Akbar“ und ist in einer Kartei zur Terrorismusprävention gelistet, wie tagesschau.de berichtet.

Die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen und ermittelt wegen Tötung und versuchter Tötung mit Terrorbezug. Präsident Emmanuel Macron bezeichnete die Tat als „Akt des islamistischen Terrorismus“ und sprach der Familie des Verstorbenen sein Beileid aus. Macron betonte zudem die Entschlossenheit der französischen Regierung, dem Terrorismus in Frankreich entgegenzutreten. Der mutmaßliche Täter wurde nach der Tat festgenommen und befindet sich derzeit in Polizeigewahrsam.

Hintergrund und Reaktionen

Der Innenminister Bruno Retailleau äußerte schwerwiegende Vorwürfe gegen Algerien, da der Täter algerischer Herkunft sei und sich unabhängig von den Rückkehrforderungen Frankreichs in einem irregulären Status im Land befand. Retailleau berichtete von zehn erfolglosen Kontakten mit dem algerischen Konsulat und forderte eine Überprüfung der Visa- und visafreien Einreisemöglichkeiten für Algerier. Dies verdeutlicht die steigenden Spannungen zwischen Frankreich und Algerien, die in den letzten Jahren zugenommen haben.

Retailleau wies darauf hin, dass der mutmaßliche Täter zuvor wegen Terrorverherrlichung verurteilt worden war, jedoch aufgrund psychischer Probleme in Freiheit lebte. Er plädierte für rechtliche Änderungen, um die Möglichkeit der Abschiebehaft für verurteilte und als gefährlich eingestufte Personen zu schaffen. Die Bürgermeisterin von Mulhouse, Michèle Lutz, drückte ihr Mitgefühl für die Opfer und deren Angehörige aus.

Ein besorgniserregender Trend

Der Angriff in Mulhouse ist Teil eines besorgniserregenden Trends. Seit den 1990er Jahren ist der islamistische Terrorismus in Frankreich zunehmend präsent, mit dem ersten bedeutenden Anschlag durch die Groupe Islamique Armé während des algerischen Bürgerkriegs. Insbesondere seit dem Ende der territorialen Herrschaft des Islamischen Staates in Syrien und Irak hat sich die Gefährdungslage verändert. Es kommt zunehmend zu inspirierten Angriffen durch Einzelpersonen, auch „Alleingänge“ genannt, die oft aus einem radikalisierten Umfeld hervorgehen.

Die Veränderungen in der Sicherheitslage spiegeln sich nicht nur in den gestiegenen Vorfällen des islamistischen Terrorismus wider. Auch rechtsextremer Terrorismus ist nach den Anschlägen von 2015 wieder stärker in den Fokus gerückt. Sicherheitsbehörden wie die DGSI warnen vor einer potenziellen Mobilisierung gewaltbereiter rechter Gruppen, während gleichzeitig die Bedrohung durch linksextreme Bewegungen weiter beobachtet wird.

Die nationale Antiterrorismus-Staatsanwaltschaft wurde 2019 gegründet, um den Herausforderungen des Terrorismus in Frankreich besser begegnen zu können. Dennoch bleibt die Angst vor weiteren Anschlägen und der Druck auf die Sicherheitsbehörden hoch. Ein möglicher Anstieg dschihadistischer Aktivitäten im Sahel, insbesondere nach dem Rückzug französischer Truppen, wirft zusätzliche Fragen zur künftigen inneren Sicherheit auf, welches Thema auch in bpb.de behandelt wird.

Referenz 1
www.faz.net
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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