
Am Nachmittag des 22. Februar 2025 hat ein gewaltsamer Vorfall auf einem Markt in Mulhouse, einer Stadt im Elsass, Ostfrankreich, für Entsetzen gesorgt. Ein Mann griff mehrere Passanten mit einem Messer an, was zu einer tödlichen Verletzung und mehreren Verletzten führte. Laut ersten Berichten wurde eine Person, die versuchte einzugreifen, ebenfalls schwer verwundet und starb.SWR berichtet, dass zwei weitere Personen Verletzungen erlitten haben, einer von ihnen schwer.
Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Vorfall übernommen, da es Hinweise auf einen möglichen terroristischen Hintergrund gibt. Während des Angriffs soll der Täter, der mittlerweile festgenommen wurde, mehrfach „Allahu Akbar“ gerufen haben.ZDF ergänzt, dass auch drei Polizisten Verletzungen erlitten, als sie versuchten, den Täter zu stoppen.
Terrorverdacht und Ermittlungen
Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau plant einen Besuch in Mulhouse, um sich vor Ort ein Bild von der Situation zu machen. Das Personal der Anti-Terror-Staatsanwaltschaft wird ebenfalls erwartet, um die Ermittlungen weiter voranzutreiben. Der mutmaßliche Täter befindet sich derzeit in Polizeigewahrsam, wenngleich bislang keine näheren Informationen zu seiner Identität oder seinen Motiven veröffentlicht wurden.ZDF
Die Ermittlungen laufen unter dem Verdacht von Tötung und versuchter Tötung mit terroristischem Hintergrund. Frankreich sieht sich in den letzten Jahren wiederholt mit solchen Vorfällen konfrontiert, einer besorgniserregenden Entwicklung, die als Symptom einer größeren Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus gilt.bpb hebt hervor, dass der islamistische Terrorismus in Frankreich seit den 1990er Jahren präsent ist und sich seitdem kontinuierlich gewandelt hat.
Ein komplexes Sicherheitsumfeld
Nach dem Verlust territorialer Kontrolle des Islamischen Staates in Syrien und Irak hat sich die Bedrohung durch dschihadistische „Alleingänge“ verstärkt – viele aktuelle Übergriffe, wie der in Mulhouse, deuten auf diese Tendenz hin. Die Sicherheitsbehörden Frankreichs stehen vor einer immer größeren Herausforderung, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass die historische Beständigkeit der dschihadistisch-salafistischen Szene zahlreich bleibt. Die Freilassung von rund 200 verurteilten Dschihadisten bis Ende 2022 könnte die Dynamik im sicherheitspolitischen Umfeld zusätzlich beeinflussen und verstärken.bpb
In den letzten Jahren hat es in Frankreich trotz umfassender Sicherheitsmaßnahmen zahlreiche Anschläge gegeben. Die Furcht vor einem weiteren Anstieg terroristischer Aktivitäten bleibt bestehen, und die Behörden sehen sich auch neuen Formen des extremistischen Terrors gegenüber, wie rechts- und linksextremistischen Gruppen.bpb In diesem Kontext ist die Reaktion auf den Vorfall in Mulhouse von besonderer Bedeutung für die Öffentlichkeit und die Sicherheitskräfte, die weiterhin an der Gewährleistung der inneren Sicherheit arbeiten müssen.