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Entdeckung im Graben: Bronzezeit-Skelett und römische Straßen in Kent!

Bauarbeiter in Kent entdeckten ein gut erhaltenes Bronzezeitskelett und eine römische Straße. Die Funde geben Aufschluss über die Bestattungskultur und prähistorische Praktiken.

Bauarbeiter in Kent, England, haben eine bemerkenswerte archäologische Entdeckung gemacht: das gut erhaltene Skelett einer Frau aus der Bronzezeit. Die Frau, die bei ihrem Tod vermutlich um die 30 Jahre alt war, wurde auf der Seite liegend mit angezogenen Knien bis zur Brust bestattet. Diese Art der Bestattung wird als Hockerbestattung bezeichnet und ist in bronzezeitlichen Siedlungen weit verbreitet. Solche Bestattungen sind nicht nur ein faszinierendes Fenster in die Vergangenheit, sondern spiegeln auch die kulturellen Eigenheiten der damaligen Zeit wider, die in der Glockenbecher-Kultur gipfelten, die vor über 4.000 Jahren praktiziert wurde. Focus berichtet, dass neben dem Skelett eine Vielzahl anderer Funde gemacht wurden, darunter zahlreiche Gräber, Zäune und sogar eine römische Straße.

Zusätzlich haben Archäologen einen möglicherweise prähistorischen „Monumentalgraben“ mit einem intakten Bechergrab entdeckt. Bechergräber sind eine besondere Art von Bestattungen, die in charakteristisch geformten Gefäßen vorgenommen wurden, und sie waren in Großbritannien von etwa 2.500 v. Chr. bis 1.800 v. Chr. weit verbreitet. Die Überreste der entdeckten Frau werden für weitere Untersuchungen in das Kent County Council Museum mitgenommen, wo sie archiviert werden sollen.

Die Hockerbestattung im Detail

Die Hockerbestattung stellt eine der ältesten bekannten Beerdigungsformen dar, die bis in die Jüngere Altsteinzeit zurückreicht. Diese Bestattungsart zeichnet sich dadurch aus, dass der Leichnam mit angewinkelten Armen und Beinen niedergelegt wird, oft in verschiedenen Positionen wie seitlich, auf dem Bauch oder auf dem Rücken. Wikipedia beschreibt, dass Hockergräber vor allem von der frühen Jungsteinzeit (ca. 5600 bis 2200 v. Chr.) bis in die frühe Bronzezeit die häufigste Bestattungsform in Europa waren.

Ein weiteres wichtiges Merkmal der Hockerbestattungen ist die geschlechtsspezifische Positionierung der Toten, die in einigen Kulturen beobachtet wurde. Beispielsweise wurden weibliche Skelette mit nach rechts gehockten Extremitäten nach Süden ausgerichtet, während männliche Toten mit nach links gerichteten Extremitäten nach Norden bestattet wurden. Anthropol hebt hervor, dass die Anordnung der Gräber und die Lage der Toten nach Himmelsrichtungen und anderen kulturellen Aspekten untersucht werden, um ein besseres Verständnis für die Bestattungsriten zu erhalten.

Die Gründe für die Wahl dieser Bestattungsmethode sind Gegenstand der Forschung. Mögliche Erklärungen umfassen eine Ersparnis an Arbeitsaufwand oder tiefere kulturelle Vorstellungen, wie die Nachahmung der Schlafstellung oder Ängste vor einer Wiederkehr des Toten. Diese Entdeckung in Kent fügt sich in ein faszinierendes Puzzle ein, das die Vorstellungen und Praktiken der Menschen in der Bronzezeit beleuchtet.

Referenz 1
www.focus.de
Referenz 2
anthopol.wordpress.com
Referenz 3
de.wikipedia.org
Quellen gesamt
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