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Dublin verbietet Schlüsselboxen: Ein Kampf gegen Airbnb und Co.!

Dublin verbietet ab 14. April 2025 Schlüsselboxen im öffentlichen Raum. Dieses Maßnahmen zielt darauf ab, die Vermietung über Plattformen wie Airbnb einzuschränken und illegale Aktivitäten zu verhindern.

Dublin hat am 3. März 2025 in einer richtungsweisenden Entscheidung verfügt, dass alle Schlüsselboxen im öffentlichen Raum ab dem 14. April 2025 verboten sind. Dieses Verbot richtet sich besonders gegen die Nutzung und Anbringung solcher Boxen an Verkehrsschildern, Fahrradständern und ähnlichen Strukturen. Die Schlüsselboxen sind bei Kurzzeitvermietenden über Plattformen wie Airbnb sehr beliebt, da sie eine kontaktlose Schlüsselübergabe ermöglichen. Jedoch sieht die Stadt diese Boxen als Problem und Störung für das Stadtbild.

Nach Angaben des Dubliner Stadtrats sind die Boxen zudem mit der Befürchtung verbunden, illegale Aktivitäten wie Drogenhandel zu begünstigen. Ciarán Ó Meachair, ein Mitglied des Stadtrats, bezeichnete die Boxen als Symbol für die Kommerzialisierung des Wohnraums durch Unternehmen. Die Entscheidung, die Schlüsselboxen zu verbannen, wird als Teil einer breiteren Strategie gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum in Dublin gesehen, wo seit 2014 etwa 30.000 Fälle dieser Art registriert wurden. Objekte auf Privatgrundstücken sind von diesem neuen Verbot nicht betroffen.

Reaktionen auf das Verbot

Die Reaktionen auf diese Maßnahme sind gemischt. Unabhängiger Stadtrat Mannix Flynn hat die Boxen als „schmutzige, unansehnliche Stolperfallen“ kritisiert, während gleichzeitig der Stadtrat Dermot Lacey betont, dass die Boxen eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellen. Die Stadt plant, verbliebene Boxen nach Ablauf der Frist zu entfernen und zu zerstören.

Ähnliche Regelungen sind in anderen europäischen Städten bereits in Kraft. So wurde in Florenz ein Verbot für Schlüsselboxen im historischen Zentrum erlassen. Auch Paris verfolgt einen strikten Kurs gegen solche Boxen und fordert bei Zuwiderhandlungen Bußgelder bis zu 1500 Euro. Die Maßnahmen zielen darauf ab, die illegalen Ferienwohnungen und die damit verbundene Zweckentfremdung von Wohnraum zu bekämpfen. In Paris wird es dabei als problematisch angesehen, dass geschätzt 25.000 private Ferienwohnungen oft illegal vermietet werden.

Europa im Kampf gegen die Kommerzialisierung

In Städten wie Amsterdam, Barcelona und Marseille gibt es bereits ähnliche Regelungen, die darauf abzielen, den Einfluss von Plattformen wie Airbnb einzuschränken. Barcelona hat beispielsweise kürzlich Kurzzeitvermietungen für weniger als 31 Tage verboten, während Portugal die Vergabe neuer Lizenzen in städtischen Gebieten gestoppt hat. Diese Regulierungen sind Ausdruck des zunehmenden politischen Drucks, der auf die Kommunen ausgeübt wird, um den Bedürfnissen der örtlichen Bevölkerung nach angemessenem Wohnraum gerecht zu werden, während gleichzeitig der Tourismus in Schach gehalten werden soll.

Die aktuellen Entwicklungen in Dublin und anderswo zeigen, dass der Umgang mit kurzzeitigen Vermietungen und deren Regulierungen in Europa sich weiter intensiviert. Die Maßnahmen sollen nicht nur symbolisch sein, sondern auch praktische Auswirkungen auf die Wohnsituation vor Ort haben. Damit wird der Konflikt zwischen Tourismus und Wohnraumversorgung immer sichtbarer und nötigt Städte dazu, klare Positionen zu beziehen.

Der Dubliner Stadtrat hat sich in dieser Debatte klar für die Interessen der Gemeinschaft ausgesprochen und versucht, die Balance zwischen touristischen Angeboten und den Bedürfnissen der Stadtbewohner zu finden. Dies könnte der Beginn eines umfassenderen Trends hin zu strengen Regulierungen im gesamten Stadtgebiet und darüber hinaus sein.

Referenz 1
www.maz-online.de
Referenz 2
www.tagesspiegel.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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