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Bundesregierung im Einsatz: Schattenflotte der Russen in der Ostsee!

Am 13. Januar 2025 verlässt der havarierte Tanker „Eventin“ die Ostsee. Deutschland und Nordeuropa verstärken ihren Kampf gegen die russische Schattenflotte, die Öl-Sanktionen umgeht.

In den letzten Tagen hat sich die Situation rund um den havarierten Tanker „Eventin“ in der Ostsee zugespitzt. Der Tanker, der zur russischen Schattenflotte zählt und mit fast 100.000 Tonnen Öl beladen ist, soll am Abend die Ostsee verlassen. Laut bnn.de ist er derzeit vor dem Stadthafen von Sassnitz verankert und wird von einem Schlepper gesichert. 24 Besatzungsmitglieder müssen versorgt werden, da wesentliche Funktionen des Schiffs ausgefallen sind.

Die Schattenflotte besteht aus Schiffen, die bestehende EU-Öl-Export-Sanktionen umgehen. Offizielle Stellen berichten von insgesamt 79 identifizierten Schiffen in dieser Gruppe. Besonders besorgniserregend ist, dass mehr als ein Dutzend weitere Schiffe russisches Rohöl trotz des EU-Verbots direkt in europäische Häfen liefern (tagesschau.de). Dies geschieht trotz der erheblichen Umweltgefahren, die von diesen Transporten ausgehen.

Steigende Umweltgefahr

Umweltexperten warnen vor einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Ölunfällen in der Ostsee. Greenpeace-Aktivistin Nina Noelle hat bereits Bojen mit GPS-Sendern in der Region ausgelegt, um eine potenzielle Ausbreitung eines Ölteppichs zu überwachen (deutschlandfunk.de). Die Kadetrinne, eine stark frequentierte Schifffahrtsroute nahe der deutschen Küste, gilt als besonders gefährdet für solche Zwischenfälle. Berichten zufolge könnten Küstenabschnitte von Fehmarn bis Eckernförde am schlimmsten betroffen sein.

Die bundesdeutsche Regierung hat betont, dass sie aktiv gegen die Schattenflotte vorgeht und die Flaggenstaaten für die Problematik der Sanktionsumgehung sensibilisiert. Parallel dazu wächst die Zahl der Tanker in der Ostsee rapide: Im Jahr 2023 steuerten rund 1.000 Öltanker diese Gewässer an, der höchste Wert, der jemals registriert wurde (tagesschau.de). Zwischen Januar und Juli 2024 wurden bereits 539 Tankschiffe erfasst, was im Vergleich zu 290 im gleichen Zeitraum 2021 eine signifikante Steigerung darstellt.

Politische Reaktionen und internationale Zusammenarbeit

Die Bundesregierung plant, zusätzliche Öltanker zu sanktionieren und steht in enger Abstimmung mit ihren G7- und EU-Partnern, um den wachsenden Herausforderungen der Schattenflotte entgegenzutreten. Laut Informationen des Bundesumweltministeriums besteht momentan jedoch keine unmittelbare Umweltgefahr durch den havarierten Tanker „Eventin“. Dennoch bleibt die Lage unklar und Gespräche mit Russland über den Tanker führen in bisher kaum erkennbaren Ergebnissen (bnn.de).

Die Tatsache, dass immer mehr alte und oft schlecht gewartete Schiffe in den Gewässern der Ostsee verkehren, verstärkt die existierenden Risiken. Greenpeace hat das Durchschnittsalter dieser Tanker auf 17 Jahre geschätzt, was die Wahrscheinlichkeit eines Unglücks weiter erhöht (deutschlandfunk.de). Auch im Hinblick auf mögliche Umweltkatastrophen sind die Ängste vor verheerenden Auswirkungen auf die fragile Ökologie der Ostsee berechtigt.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Schattenflotte sowohl eine wirtschaftliche als auch eine ökologische Bedrohung darstellt, die Europa vor immense Herausforderungen stellt. Während die politischen Maßnahmen vorangetrieben werden, bleibt abzuwarten, wie nachhaltig diese in Anbetracht der komplexen internationalen Rahmenbedingungen und der tatsächlichen Umsetzung von Sanktionen sein werden.

Referenz 1
bnn.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.deutschlandfunk.de
Quellen gesamt
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