
In der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main wird derzeit die Ausstellung „Beyers Bücherschatz. Vom Sammeln und Stiften vor Senckenberg“ präsentiert. Im Zuge dieser Veranstaltung finden mehrere Vorträge, die das Interesse an historischen Büchern und der Medizin der frühen Neuzeit beleuchten, statt. puk.uni-frankfurt.de berichtet von den drei geplanten Vorträgen. Der erste Vortrag wird am 20. März 2025 stattfinden und von Frank Fürbeth von der Goethe-Universität gehalten. Sein Thema ist „Die Büchersammlung von Johann Hartmann Beyer im geschichtlichen Kontext Frankfurter Privatbibliotheken“.
Dieser Vortrag wird die Gründe für das Sammeln von Büchern und die Rolle privater Bibliotheken im Frankfurt des 16. Jahrhunderts untersuchen. Dabei werden auch die Sammler Claus Stalburg, Adolf von Glauburg und Johann Hartmann Beyer vorgestellt, die eine prägende Rolle in der Frankfurter Literaturszene einnahmen. Der 3. April 2025 steht ganz im Zeichen von Antonio Magliabechi, einem bedeutenden Büchersammler aus Florenz. Andrea Baldan wird dessen beeindruckende Sammlung, die etwa 30.000 Bücher und fast 3.000 Handschriften umfasst, näher beleuchten. Diese Sammlung bildete die Grundlage der Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze, der ersten öffentlichen Bibliothek in Italien.
Wichtige Vorträge und Veranstaltungen
Das dritte Event wird am 10. April 2025 stattfinden und von Jana Schreiber von der Philipps-Universität Marburg geleitet. Ihr Vortrag trägt den Titel „Zwischen Heilkunst und Konkurrenz – Ein Blick auf die Frankfurter Barbierzunft in der Frühen Neuzeit“. Schreiber wird auf die zentrale Rolle der Frankfurter Barbiere im städtischen Medizinalwesen eingehen und die damit verbundenen Herausforderungen und Konkurrenzsituationen analysieren.
Die Vorträge beginnen jeweils um 19 Uhr im Lesesaal der Zentralbibliothek in Bockenheim. Einfache Zugangskriterien machen diese Bildungsangebote für alle Interessierten zugänglich, da keine vorherige Anmeldung erforderlich ist und der Eintritt frei ist.
Dauer und Begleitprogramm der Ausstellung
Die Ausstellung selbst läuft bis zum 27. April 2025 und ist dienstags bis freitags von 13.00 bis 20.00 Uhr sowie samstags und sonntags von 10.30 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist ebenfalls frei. ub.uni-frankfurt.de hebt hervor, dass die Ausstellung kürzlich wiederentdeckte Objekte aus Beyers umfangreicher Bibliothek präsentiert. Sie wird von Studierenden der Goethe-Universität kuratiert, unter der Leitung von Jan Habermehl.
Ein weiteres Highlight war die Vernissage am 13. Februar 2025, die ein Podiumsgespräch mit dem Titel „Kann das weg? Über den Umgang mit großen Büchermengen“ beinhaltete. Hier diskutierten verschiedene Fachleute, darunter Rachel Heuberger und Wolfgang Rüger, über den Umgang mit historischen Büchern und Bibliotheken.
Die Ausstellung „Beyers Bücherschatz“ bietet nicht nur Einblicke in das Leben Johann Hartmann Beyers, sondern zeigt auch die Entwicklung der Bibliotheksgeschichte von den ersten Archiven im Alten Ägypten bis zur modernen öffentlichen Bibliothek, die im 17. Jahrhundert in Europa entstand. Wikipedia beschreibt, wie Bibliotheken seit den Anfängen der schriftlichen Aufzeichnungen von einer kleinen Zahl an Privatsammlungen zu bedeutenden öffentlichen Einrichtungen gewachsen sind. Diese Entwicklung ist essenziell für das Verständnis des kulturellen Erbes und der Wissensvermittlung durch die Jahrhunderte hinweg.