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Bruder des Manchester-Attentäters verletzt Beamte mit heißen Waffen!

Hashem Abedi, Bruder des Manchester-Attentäters, verletzte im Gefängnis drei Beamte mit selbstgebauten Waffen. Die Gewerkschaft warnt vor lebensgefährlichen Konsequenzen. Was steckt hinter diesem Vorfall?

Hashem Abedi, der Bruder des Selbstmordattentäters von Manchester, hat kürzlich im Gefängnis drei Beamte verletzt. Der Vorfall ereignete sich, als Abedi, der im August 2020 zu mindestens 55 Jahren Haft verurteilt worden war, mit heißem Speiseöl sowie selbstgebauten Waffen angriff. Laut remszeitung.de berichtete die Gewerkschaft der Justizvollzugsbediensteten von lebensgefährlichen Verletzungen der Beamten, was die Schwere des Übergriffs unterstreicht.

Abedi war maßgeblich an dem islamistischen Anschlag beteiligt, der am 22. Mai 2017 nach einem Pop-Konzert von Ariana Grande in Manchester verübt wurde. Bei diesem Terrorakt verloren 22 Menschen ihr Leben, viele darunter waren Kinder und Jugendliche. Die Hintergründe der Abedi-Brüder sind komplex; ihre Eltern flohen in den 1990er Jahren aus Libyen vor Muammar al-Gaddafi nach Großbritannien. Die Familie hat in Folge der Ereignisse auch Verbindungen nach Libyen, wo Hashem Abedi nach dem Attentat festgenommen und an Großbritannien ausgeliefert wurde.

Hintergründe zur Radikalisierung

Der Vorfall mit Hashem Abedi wirft grundlegende Fragen zur Radikalisierung auf. Laut der Analyse von eizpublishing.ch wird Radikalisierung als Prozess beschrieben, der Individuen in extremistische Personen verwandelt. Diese Entwicklung erfolgt oft in Kombination mit bestimmten Ideologien. Besonders der Jihadismus ist dabei von Bedeutung, da er als gewaltsame Ausweitung und Verteidigung des islamischen Herrschaftsgebiets angesehen wird.

In Europa hat es in den letzten zehn Jahren zahlreiche islamistisch motivierte Anschläge gegeben, beispielsweise in Städten wie Madrid, London und Paris. Diese Analyse zeigt, dass die Mehrheit der aktuellen Gewaltdelikte mit einfachen Mitteln wie Messern begangen wird und häufig keine formale Anbindung an extremistische Gruppen besteht. Europol zählt außerdem auch niederschwellige Delikte zu jihadistischen Terroranschlägen.

Gefühl der Bedrohung und tatsächliche Gefahren

Trotz der hohen Wahrnehmung der Gefahr durch islamistischen Terrorismus, die viele Menschen prägt, ist die Wahrscheinlichkeit, in Europa einem terroristischen Anschlag zum Opfer zu fallen, sehr gering, etwa 1 zu 11,4 Millionen in England. Zwischen 2015 und 2021 hatten nur 15% der in der EU begangenen terroristischen Anschläge einen islamistischen Hintergrund. In der Schweiz wurde seit 2020 lediglich ein islamistisch motiviertes Gewaltdelikt mit Todesfolge verzeichnet.

Die Radikalisierung wird als komplexes Zusammenspiel von individuellen Faktoren, Ideologien und dem sozialen Umfeld betrachtet. Verschiedene Modelle zur Radikalisierung, wie das Social Identity Perspective oder das Four Stage Model, bieten Erklärungen, sind jedoch oft unpräzise und nicht für Risikoeinschätzungen geeignet. Kritiker der Modelle betonen, dass es keine einheitlichen Ursachen für gewalttätigen Islamismus gibt und plädieren für ein besseres Verständnis von Radikalisierungsprozessen, um gewalttätigen Extremismus zu verstehen und zu verhindern.

Referenz 1
www.remszeitung.de
Referenz 3
eizpublishing.ch
Quellen gesamt
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