
Ein häufiges Anliegen von Rentenempfängern betrifft die Wechselwirkung zwischen der Unfallrente und der regulären Altersrente. Besonders spannend ist für viele die Frage, ob die Unfallrente entfällt, sobald die Altersrente in Kraft tritt. Die Antwort lautet: nein. Die Unfallrente wird weiterhin in voller Höhe ausgezahlt, selbst wenn die reguläre Altersrente beginnt, wie t-online.de berichtet.
Es gibt jedoch wichtige Aspekte zu beachten, da die gesetzliche Rente unter bestimmten Umständen auf die Unfallrente angerechnet werden kann. Dies geschieht insbesondere, wenn die Summe aus Unfallrente und gesetzlicher Rente einen festgelegten Grenzbetrag übersteigt. Der Grenzbetrag wird als 70% des Jahresarbeitsverdienstes ermittelt, der von der Berufsgenossenschaft festgelegt wird. Diese Regelung ist im § 93 SGB VI verankert, wie rentenfuchs.info hervorhebt.
Anrechnung und Berechnung des Grenzbetrags
Vor der Berechnung des Grenzbetrags kann ein Grundrentenbetrag von der Unfallrente abgezogen werden. Diese Höhe hängt vom Grad der Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) ab, welcher ebenfalls von der Berufsgenossenschaft ermittelt wird. Beispielsweise beträgt der abzuziehende Grundrentenbetrag für eine MdE von 20% etwa 118 Euro. Für jeden höheren Grad der Minderung steigen auch die Grundrentenbeträge.
Ein praktisches Beispiel zur Veranschaulichung: Nehmen wir Thomas, dessen Minderung der Erwerbsfähigkeit 40% beträgt. Zunächst wird sein Jahresarbeitsverdienst auf 31.620 Euro angepasst, was einen Grenzbetrag von 1.844,50 Euro pro Monat ergibt. Bei dieser MdE erhält er eine Unfallrente von 702,67 Euro. Nach Abzug eines Freibetrags von 205 Euro bleibt eine Betrag von 497,67 Euro zur Zusammenrechnung übrig. Da dieser Betrag den Grenzbetrag von 1.844,50 Euro nicht überschreitet, wird die Unfallrente nicht auf die gesetzliche Rente angerechnet, sofern sie brutto nicht über 1.346,83 Euro liegt.
Minderung der Erwerbsfähigkeit
Die Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) spielt eine zentrale Rolle in diesem Zusammenspiel. Sie beschreibt den Umfang der Beeinträchtigung des Leistungsvermögens, die durch einen Unfall verursacht wurde, und wird in Prozent angegeben. Diese Prozentsätze werden häufig durch ärztliche Gutachten ermittelt. Die Bestimmung der MdE erfolgt in der Regel ohne separate Antragstellung durch den Versicherten, wobei der Unfallversicherungsträger Gutachter vorschlägt, berichtet unfallrente.net.
Die gesetzlichen Regelungen differenzieren zwischen verschiedenen Bereichen, wie etwa der gesetzlichen Unfallversicherung und der Rentenversicherung. Es kommen unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe zum Tragen, die in speziellen Tabellen festgehalten sind. Bei mehreren Versicherungsfällen wird die MdE für jeden Einzelfall gesondert ermittelt, um eine gerechte Bewertung sicherzustellen.
Diese Details verdeutlichen, dass die Anrechnung von Unfallrente und gesetzlicher Rente von verschiedenen Faktoren abhängt. Rentenempfänger sollten sich der Nuancen bewusst sein, um ihre finanzielle Lage besser einschätzen zu können.