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Zustimmung zur Organspende steigt auf Rekordhoch: 85 Prozent sind dafür!

Die BZgA hat am 10. Februar 2025 die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht: 85% der Deutschen befürworten Organ- und Gewebespende. Dr. Nießen betont die Wichtigkeit informierter Entscheidungen.

Die Zustimmung zur Organ- und Gewebespende in Deutschland hat ein Rekordhoch erreicht. Laut einer aktuellen Repräsentativbefragung, die von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) durchgeführt wurde, stehen 85 Prozent der Befragten der Thematik positiv gegenüber. Diese Erhebung wurde am 10. Februar 2025 vorgestellt und zeigt eine erfreuliche Entwicklung in der öffentlichen Wahrnehmung der Organspende.

Die Befragung, die von April bis Mai 2024 unter 4.001 Personen im Alter von 14 bis 75 Jahren durchgeführt wurde, zeigt, dass auch die Zahl der Personen, die eine Entscheidung zur Organspende getroffen haben, leicht gestiegen ist. 62 Prozent der Befragten haben mittlerweile eine Entscheidung getroffen, im Vergleich zu 61 Prozent im Jahr 2022. Von diesen haben 45 Prozent ihre Entscheidungen im Organspendeausweis oder in einer Patientenverfügung dokumentiert.

Informationsstand und Organisierter Austausch

Das Wissen der Bevölkerung über Organspende hat sich ebenfalls verbessert. 39 Prozent der Befragten fühlen sich gut informiert, eine Steigerung gegenüber 33 Prozent im Jahr 2016. Trotz dieser positiven Entwicklung gibt es weiterhin Informationsdefizite: Nur 31 Prozent der Befragten kennen das seit März 2024 eingerichtete digitale Organspende-Register, das als zentrales elektronisches Verzeichnis für Entscheidungen zur Organspende dient. Die Eintragung in dieses Register ist freiwillig und kostenlos.

Dr. Johannes Nießen, kommissarischer Leiter der BZgA, betont die Notwendigkeit einer bewussten Entscheidung und deren Dokumentation. 88 Prozent der Befragten halten persönliche Gespräche zu diesem Thema für wichtig, jedoch sind nur 7 Prozent über das Infotelefon der BZgA informiert, das qualifizierte Antworten und individuelle Austauschmöglichkeiten bietet.

Herausforderungen und Trends in der Organspende

Trotz der positiven Einstellungen gibt es ernsthafte Herausforderungen. Rund 8.300 Menschen in Deutschland warten derzeit auf ein Spenderorgan. Um die Zahl der Organspender zu erhöhen, wird über die Einführung einer Widerspruchsregelung diskutiert. Dies könnte bedeuten, dass Personen, die nicht ausdrücklich widersprechen, als potenzielle Spender gelten. Ein entsprechender Gesetzentwurf, der am 5. Dezember 2024 im Bundestag beraten wurde, wurde von fraktionsübergreifenden Abgeordneten eingebracht, da die aktuellen Organspenderzahlen stagnieren.

Der Bundestag verfolgt mit dieser Regelung das Ziel, den eklatanten Mangel an Spenderorganen zu beseitigen. Während einige Abgeordnete, darunter SPD-Politikerinnen wie Sabine Dittmar, einen Paradigmenwechsel in der Organspende fordern, äußern andere Bedenken gegen die Widerspruchslösung, da hier das Selbstbestimmungsrecht der Bürger betroffen sein könnte.

Die Debatte über die Organspende bleibt somit geprägt von unterschiedlichen Auffassungen und zeitgleich von der wichtigen Erkenntnis, dass eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema sowie eine transparente Informationspolitik unerlässlich sind, um potenziellen Spendern und deren Angehörigen die notwendigen Informationen bereitzustellen.

Referenz 1
www.bzga.de
Referenz 2
www.aerztezeitung.de
Referenz 3
www.bundestag.de
Quellen gesamt
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