
Im Bereich der Mensch-Computer-Interaktion (HCI) an der Universität Siegen wird ein bedeutender Forschungszweig verfolgt, dessen Ziel es ist, die Beziehung zwischen Mensch und Technik zu verbessern. Zu diesem Thema fand am 2. und 3. April 2025 die „German Pre-CHI-Konferenz“ in Siegen statt, die als Vorbereitung auf die internationale ACM CHI Konferenz im Mai in Yokohama, Japan, dient. Prof. Dr. Marc Hassenzahl leitet die HCI-Forschung an der Universität und hat damit den Fokus auf die technische Umsetzung und die langfristigen positiven Effekte von Technologien auf Individuen, die Gesellschaft, das Wohlbefinden und die Umwelt gelegt, wie die Universität Siegen berichtet.
Die Tagung versammelte rund 100 Teilnehmende aus dem deutschsprachigen Raum, darunter führende HCI-Forscher. Insgesamt wurden 36 Beiträge präsentiert, von denen fünf aus Siegen stammten. Forschungsthemen umspannten ein breites Spektrum, darunter virtuelle Realität, soziale Robotik und künstliche Intelligenz.
Forschungsschwerpunkte und Projekte
Ein zentrales Anliegen der HCI-Forschung an der Universität Siegen ist es, emotionale Nähe über Distanz zu fördern und die Autonomie von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen zu stärken. Um diese Ziele zu erreichen, kooperiert die Fakultät mit namhaften Industriepartnern wie Siemens und Sanofi. Zudem engagiert sie sich in sozialen Projekten, wie etwa der Food-Sharing Community, und erhält Unterstützung für mehrere Initiativen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Die interdisziplinäre Natur der HCI verbindet Informatik, Verhaltenswissenschaften, Design und Medienwissenschaften. Dies gewährleistet eine umfassende alttechnische Perspektive, die sowohl theoretische Grundlagen als auch anwendungsorientierte Themen umfasst. HCI, das in den 1980er Jahren populär wurde, hat sich seitdem stark weiterentwickelt und bleibt ein dynamisches Feld der Wissenschaft.
Akademische Perspektiven
Die Universität Siegen bietet als erste Hochschule in Deutschland einen Masterstudiengang in Mensch-Computer-Interaktion an, der vollständig auf Englisch unterrichtet wird. Aktuell sind 145 Studierende in diesem Studiengang eingeschrieben, viele von ihnen sind in Forschungsprojekten aktiv oder streben eine Promotion an der Universität an.
In den letzten Jahren hat sich das Fachgebiet HCI, das auch als Teil der breiteren Kategorie der Mensch-Maschine-Interaktion betrachtet wird, immer stärker mit Themen des Ubiquitous Computing auseinandergesetzt. Dies führt dazu, dass die Grenzen zwischen Mensch-Maschine-Interaktion und Mensch-Computer-Interaktion häufig verschwimmen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Fokussierung der Forschung auf die Gestaltung einer verträglichen und menschlichen Technik in unserer zunehmend digitalisierten Welt von enormer Bedeutung ist. Die Entwicklungen an der Universität Siegen tragen dazu bei, die Herausforderungen der HCI aktiv zu adressieren und innovative Lösungsansätze zu fördern.