
In Schongau gibt es derzeit Überlegungen, die Agentur für Arbeit abzuziehen, was zu einer großen Ungewissheit über die Zukunft des Standortes an der Marktoberdorfer Straße führt. Ulrike Sommer, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weilheim, erklärte, dass die „Flächenpräsenz“ der Agentur überdacht wird. Eine Entscheidung über den Standort steht jedoch noch aus, da der Verwaltungsrat am 4. Juli in Nürnberg tagt. Diese Entwicklungen betreffen insgesamt acht Mitarbeitende in Schongau, während gleichzeitig neue Büros in Weilheim geschaffen werden sollen.
Das Landratsamt hat in diesem Zusammenhang derzeit keine konkreten Pläne zur Entmietung des Büros in Weilheim vorgenommen. Auch wenn die Arbeitsagentur möglicherweise geschlossen wird, bleibt das Jobcenter in Schongau unabhängig von diesen Entscheidungen. Dies wirft Fragen auf, die von verschiedenen Mitgliedern des Stadtrates, insbesondere von SPD-Stadtrat Stefan Konrad, angesprochen werden. Er äußerte Besorgnis über die mögliche Schließung und betonte, dass Schongau an Bedeutung verlieren könnte. Konrad fordert einen Strukturausgleich für die Stadt, um deren Zukunft zu sichern.
Politische Reaktionen und Herausforderungen
Bürgermeister Falk Sluyterman hat darauf hingewiesen, dass noch keine endgültige Entscheidung getroffen wurde. Er fordert zudem eine stärkere Berücksichtigung der Notwendigkeit von Unterkünften für Auszubildende in Schongau. Dies wird angesichts des aktuellen demografischen Wandels und der wirtschaftlichen Herausforderungen in der Region immer wichtiger.
Laut der Schader Stiftung erreichen ländliche Regionen oft nicht die wirtschaftliche Stabilität, die notwendig ist, um Fachkräfte anzuziehen und zu halten. Regionen wie Schongau müssen daher attraktive Arbeitsplätze schaffen, um die Abwanderung junger Menschen zu stoppen. Diese Abwanderung ist ein tiefgreifendes Problem für viele strukturschwache ländliche Gebiete, insbesondere in Ostdeutschland, wo die Arbeitslosigkeit nach wie vor hoch ist.
Die Arbeitslosenquote in Deutschland liegt mittlerweile bei 7%, dem niedrigsten Stand seit 1991, bestätigt die Studie. Es wird jedoch auf signifikante regionale Unterschiede hingewiesen, mit Quoten, die von 2,1% in Donauwörth bis zu 15,3% in Neubrandenburg reichen. Diese Ungleichheiten machen deutlich, dass Strategien zur Fachkräftesicherung lokal angepasst werden müssen.
Die Prognosen zeigen, dass die Zahl der Arbeitskräfte bis zum Jahr 2050 um 6 Millionen sinken könnte. Dies führt zu einem Fachkräftemangel in Berufen, die in Schongau von Bedeutung sind. Um diesem Trend entgegenzuwirken, haben sich verschiedene Initiativen gebildet, die darauf abzielen, die Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt zu unterstützen und regionale Ansätze zur Beschäftigungsförderung zu entwickeln.
Insgesamt stehen Schongau und die umliegenden Regionen also vor großen Herausforderungen, deren Bewältigung sowohl politische Weitsicht als auch regionale Zusammenarbeit erfordert.