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Zoll stoppt Öl-Tanker vor Rügen: Kommt es zum Skandal mit Russland?

Am 17. Januar 2025 plant Deutschland die Lieferung von 60 Iris-T-Raketen an die Ukraine, während ein russischer Öltanker vor Rügen festgehalten wird. Zolluntersuchungen klären mögliche Embargoverstöße.

Ein aktuelles Geschehen in der Ostsee sorgt für Aufsehen, da der russische Öltanker „Eventin“ vor der Insel Rügen festgehalten wurde. Das Schiff, das letzte Woche einen Unfall hatte, ist 274 Meter lang und transportiert rund 100.000 Tonnen Öl. Obwohl die Hauptmaschine des Tankers mittlerweile wieder funktionsfähig ist, wurde das Auslaufen durch deutsche Behörden vorerst untersagt. Sie führen technische und zollrechtliche Untersuchungen durch, um die Herkunft des geladenen Öls zu prüfen und mögliche Verstöße gegen das EU-Öl-Embargo zu klären. Dies berichtet die Focus.

Die Zoll-Beamten sind bereits an Bord und evaluieren die notwendigen Dokumente. Eine Besichtigung des Schiffs durch die Klassifikationsgesellschaft Det Norske Veritas (DNV) hat bereits stattgefunden. Der Bericht über den Zustand des Tankers wird von den deutschen Behörden mit Spannung erwartet. Bis zur Auswertung der Unterlagen gilt ein vorläufiges Weiterfahrverbot. Der Tanker liegt seit Sonntag im Stadthafen von Sassnitz und wurde zuvor führerlos in der Ostsee gesichtet. Diese Umstände geben der Kohlenwasserstoffindustrie ein zusätzliches Augenmerk, da seit dem 5. Dezember 2022 ein EU-Verbot für den Erwerb, die Einfuhr oder die Weiterleitung von russischem Rohöl auf dem Seeweg besteht, wie ZDF berichtet.

Deutschlands Unterstützung für die Ukraine

Inmitten der Entwicklungen rund um den Tanker „Eventin“ hat Deutschland angekündigt, der Ukraine weitere Unterstützung zukommen zu lassen. Verteidigungsminister Boris Pistorius hat bekannt gegeben, dass 60 Iris-T-Raketen aus Beständen der Bundeswehr zur Verfügung gestellt werden, was eine Investition von etwa 60 Millionen Euro bedeutet. Pistorius traf jüngst den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew, wo auch an weiteren Hilfen in Höhe von drei Milliarden Euro gearbeitet wird, wie die Focus berichtet.

Der Streit um Waffenlieferungen bleibt jedoch angespannt. Anton Hofreiter von den Grünen sieht die im Kanzleramt abgesagte Förderung von Hilfspaketen als Blockade. Trotz dieser internen politischen Auseinandersetzungen könnte die Ukraine möglicherweise einen taktischen Vorteil in der Panzerkriegsführung gegenüber Russland haben. Ukrainische Panzer operieren freier, während russische Panzer zunehmend aus versteckten Positionen feuern müssen. Diese Situationen verdeutlichen die Dringlichkeit der militärischen Unterstützung.

Langfristige Auswirkungen der Sanktionen

Während sich die Lage in der Ukraine zuspitzt, bleibt auch der wirtschaftliche Druck auf Russland präsent. Gazprom meldete für 2024 einen Verlust von 309 Milliarden Rubel (ca. 3,31 Milliarden Euro) und plant massive Entlassungen von 4.100 auf 2.500 Mitarbeitern, um bürokratische Prozesse zu vereinfachen. Der Verlust des Gastransitvertrags durch die Ukraine am 1. Januar könnte diese Entwicklungen weiter verstärken. Das Embargo gegen russisches Öl und seine verschärfte Durchsetzung sind Teil der EU-Sanktionen, die seit dem Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine bestehen und 49 Prozent der Ausfuhren sowie 58 Prozent der Einfuhren betreffen, so ZDF.

Die EU hat zahlreiche Maßnahmen ergriffen, darunter das Einfrieren von Vermögen, Handelsbeschränkungen und den Ausschluss russischer Banken vom Finanzmarkt. Während Russland versucht, neue Absatzmärkte in Asien zu finden, bleibt der Handel mit Öl eine entscheidende Einnahmequelle für die russische Wirtschaft. Die geplante strengere Umsetzung der Sanktionen soll bis Ende 2023 erfolgen, was die Aussichten für Russlands Energieexporte weiter trübt.

Referenz 1
www.focus.de
Referenz 2
www.n-tv.de
Referenz 3
www.zdf.de
Quellen gesamt
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