
Zöllner am Flughafen München haben kürzlich eine kostbare Elfenbein-Schnitzerei entdeckt. Die bemerkenswerte Entdeckung wurde durch den Einsatz eines Röntgengeräts im Reisegepäck eines jungen Mannes gemacht. Die Schnitzerei war aus Mexiko und sollte ins Erdinger Moos transportiert werden. Der Zoll beschlagnahmte die Ware und zeigte den Verdächtigen wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz an, wie die tz.de berichtet.
Thomas Meister vom Hauptzollamt München äußerte sich besorgt über den illegalen Handel mit exotischen Tier- und Pflanzenarten und warnte Rückreisende, Eindrücke statt Andenken zu sammeln. Der illegale Handel gefährdet viele Arten und ist lukrativ, was die Einhaltung strenger Einfuhrbestimmungen für bestimmte Arten noch wichtiger macht. So gibt es klare Vorgaben für den Import von Tieren und Pflanzen aus verschiedenen Regionen.
Illegale Importe und deren Konsequenzen
Die Einfuhrvorschriften sind deutlich: Aus Afrika sind ganze Tiere sowie Felle und Häute von Arten wie Elefanten, Krokodilen und Papageien verboten. Ähnliche Bestimmungen gelten für Übertretungen aus Asien und Südamerika, wo unter anderem Orchideen und Zierpflanzen geahndet werden. Auch aus Nordamerika gibt es strenge Richtlinien hinsichtlich des Handels mit Wildtieren.
Trotz dieser strengen Vorschriften ist der Handel mit Elfenbein in der EU seit 2022 noch immer ein drängendes Problem. Eine Studie des International Fund for Animal Welfare (IFAW) zeigt, dass der Online-Handel mit Elfenbein floriert. Innerhalb von drei Wochen wurden auf 49 verschiedenen Plattformen 1.330 Angebote für Elfenbeinartikel entdeckt, wovon lediglich 10 % einen Legalitätsnachweis vorweisen konnten. Geo.de berichtet, dass in Deutschland insbesondere kleine Schnitzereien, wie Netsuken, häufig angeboten werden.
Historische Perspektive und heutige Herausforderungen
Elfenbein war über Jahrhunderte hinweg ein begehrtes Material, das als „weißes Gold“ galt. Seine Verwendung reichte von Musikinstrumenten im Mittelalter bis hin zu religiösen Skulpturen in Sammlungen wie der des Berliner Bodemuseums. In den 1970er Jahren gab es noch rund 1,3 Millionen Elefanten in Afrika; heute zählt man nur noch etwa 400.000, was einem Rückgang von 70 % entspricht. Dies geschah zeitgleich mit dem Boom des Elfenbeinhandels, der zur Ausrottung dieser Tiere beiträgt, wie Informationen von Deutschlandfunk belegen.
Vor 25 Jahren wurde ein globales Handelsverbot für Elfenbein auf der Washingtoner Artenschutzkonferenz (CITES) beschlossen. Dennoch gibt es Ausnahmeregelungen, die Ländern wie Namibia, Botswana und Simbabwe den Export von Elfenbein erlauben. Besonders besorgniserregend sind unkontrollierte Märkte wie der in Thailand, wo der Handel mit Stoßzähnen von domestizierten Elefanten weiterhin erlaubt ist.
Der fortdauernde illegale Handel und die drastische Verringerung der Elefantenpopulation verlangen ein gemeinsames, entschlossenes Handeln von Regierungen, NGOs und der Öffentlichkeit. Naturschützer appellieren an Privatpersonen, keinen Elfenbeinhandel zu unterstützen, und setzen auf Aufklärung, um das Bewusstsein für den Schutz der Elefanten zu schärfen.