
Viele Syrerinnen und Syrer in Deutschland zögern, in ihre Heimat zurückzukehren. Dies berichten mehrere Stellen, die die Situation von Geflüchteten beobachten. Statistiken zeigen, dass in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen insgesamt knapp 90.000 Syrer leben. Dabei hat Sachsen-Anhalt die höchste Anzahl an syrischen Staatsangehörigen gemessen an der Einwohnerzahl. Trotz der großen Gemeinschaft zeigt sich jedoch eine zurückhaltende Bereitschaft zur Rückkehr. Bislang haben sich in Sachsen-Anhalt lediglich 59 Syrer beraten lassen, um Informationen zur Ausreise und finanzieller Unterstützung zu erhalten, wie MDR berichtet.
Auch in Thüringen ist das Interesse an einer Rückkehr gering. Laut dem Ministerium für Migration sind viele syrische Geflüchtete unsicher hinsichtlich der politischen Lage in ihrem Heimatland, was zu einer abwartenden Haltung führt. Der Ausländerbeauftragte von Sachsen, Geert Mackenroth, hebt die Wichtigkeit des Dialogs mit den syrischen Communities hervor. Er plant, Treffen mit diesen Gruppen zu initiieren, um deren Stimmung und zukünftige Pläne besser zu verstehen.
Unsicherheiten über die Zukunft
Die Rückkehr nach Syrien wird von vielen als riskant eingeschätzt. Die anhaltende Unsicherheit und die instabile politische Lage in Syrien erschweren eine Rückkehrentscheidung erheblich. Geschehnisse in der Heimat – sowohl in Bezug auf Sicherheit als auch auf die Wiederherstellung von Infrastruktur – spielen eine zentrale Rolle bei der Sorgen von Geflüchteten.
Dazu kommt die illegitime Einflussnahme durch fremde autokratische Staaten, die in den letzten Jahren beunruhigende Ausmaße angenommen hat. Diese Einflussnahme zielt darauf ab, das Wahlverhalten in Deutschland zu beeinflussen und die Legitimität von Wahlen zu untergraben. Solche Vorgänge tragen zu einer allgemeinen Unsicherheit im Demokratiefeld bei und könnten weitere negative Auswirkungen auf die Rückkehrbereitschaft von Geflüchteten haben, wie auch BAMF feststellt.
Mit dem Hintergrund dieser Schwierigkeiten könnten die besagten geplanten Dialoge zwischen der Regierung und den syrischen Communities entscheidend sein. Der Austausch über Sorgen und Ängste könnte helfen, die Integrationsprozesse zu verbessern und eine Basis für Zukunftsperspektiven zu schaffen, die für die syrischen Staatsangehörigen annehmbar sind.