
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) stellt in Deutschland, insbesondere in Bundesländern wie Baden-Württemberg, ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar. Nachdem in Baden-Württemberg im Jahr 2022 225 FSME-Fälle verzeichnet wurden, sank die Zahl im Jahr 2023 auf 129. Dies zeigt, dass die Krankheitszahlen großen Schwankungen unterliegen, die unter anderem durch klimatische und ökologische Faktoren beeinflusst werden. Die höchste Fallzahl wurde 2020 registriert, als während der Corona-Pandemie 342 Erkrankungen auftraten. Dies berichtet SWR.
FSME tritt hauptsächlich in Risikogebieten wie Baden-Württemberg und Bayern auf, doch auch andere Regionen sind betroffen. Hierzu zählen Teile von Hessen, Thüringen, Sachsen und Brandenburg, die seit 2022 als Risikogebiete ausgewiesen sind. Aktuell sind in Deutschland 180 Kreise als FSME-Risikogebiete benannt, wobei das Robert Koch-Institut jährlich eine Karte der betroffenen Gebiete veröffentlicht.
Gesundheitliche Folgen und Präventionsmaßnahmen
FSME ist eine Virusinfektion, die grippeähnliche Symptome hervorrufen kann. In 5-10 % der Fälle kommt es zu schweren Komplikationen wie Hirnhaut- und Gehirnentzündungen. Es existiert keine spezifische Behandlung für FSME. Daher sind präventive Maßnahmen entscheidend. Die Impfung gilt als beste Schutzmaßnahme und wird sowohl Kindern als auch Erwachsenen empfohlen. Die Grundimmunisierung umfasst drei Dosen, und Auffrischungen sind alle fünf Jahre erforderlich (alle drei Jahre für Personen über 60 Jahre). Laut Impfen-Info waren 99 % der 2023 registrierten Fä l le in Deutschland bei ungeimpften oder unzureichend geimpften Personen.
Zusätzlich zur Impfung sollten Risikopersonen Maßnahmen ergreifen, um Zeckenbisse zu vermeiden. Dazu gehört das Tragen geschlossener Kleidung und das regelmäßige Untersuchen des Körpers nach Aufenthalten in der Natur. Zecken sind in Mitteleuropa ganzjährig aktiv, wobei die Hauptübertragungszeit der FSME zwischen April und November liegt.
Übertragung und ergänzende Risiken
Ein weniger bekannter Übertragungsweg des FSME-Virus sind Rohmilch und Frischkäse von infizierten Tieren. Zudem sind Zecken auch Überträger der Lyme-Borreliose, einer weiteren ernstzunehmenden Erkrankung, für die jedoch kein Impfstoff existiert. Eine Behandlung ist hier jedoch durch Antibiotika möglich. Diese Informationen heben die Bedeutung von präventiven Maßnahmen und Impfungen hervor, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.
Die wiederkehrenden Schwankungen der FSME-Fälle unterstreichen die Notwendigkeit, die Öffentlichkeit über die Risiken und Schutzmaßnahmen aufzuklären. Gesundheitsbehörden und Fachleute warnen, dass die richtige Vorbereitung und Impfung entscheidend sind, um die Ausbreitung dieser ernsthaften Erkrankung zu verhindern.