
Am 14. Januar 2025 wurde der Kleinsatellit InnoCube um 20:09 Uhr MEZ erfolgreich von der Vandenberg Space Force Base in Kalifornien ins All gestartet. Entwickelt von der Universität Würzburg und der TU Berlin, ist InnoCube ein 3U+-CubeSat, der etwa die Größe eines Schuhkartons hat und ein Gewicht von etwa 4,5 Kilogramm aufweist. Die Mission des Satelliten besteht darin, technologische Innovationen im Weltall für mindestens ein Jahr zu testen, wobei er in einer Höhe von 500 Kilometern über der Erde fliegt.
Ein zentraler Bestandteil der Mission ist die innovative SKITH-Technologie (Skip The Harness), die Kabelverbindungen durch drahtlose Datenübertragung ersetzt. Dies soll über 10% der Masse eines herkömmlichen Satelliten einsparen und die Startkosten erheblich senken. Zusätzlich wird das Experiment WallE-2-Space an Bord sein, das eine neuartige Energiespeichertechnik erforscht, die erstmals unter Weltraumbedingungen getestet wird. Diese Technologie, entwickelt an der TU Berlin, basiert auf kohlefaserverstärkten Kunststoffen und nanoskaligen Materialien.
Vielfältige Experimente und Technologien
InnoCube ist mit weiteren wichtigen Experimenten ausgestattet, darunter EPISODE, ein Instrument zur genauen Positionsbestimmung, und ein KI-basierter Lageregler, der von der Universität Würzburg entwickelt wurde. Zwei Amateurfunklasten sind ebenfalls Teil der Nutzlast, die für zukünftige Anwendungen in der Funkkommunikation und möglicherweise auch für radioastronomische Experimente gedacht sind.
Das On-Board Betriebssystem RODOS sowie das Satellitensoftware-Framework CORFU wurden an der Julius-Maximilians-Universität entwickelt. Die in InnoCube verwendeten Technologien haben bereits in der Vergangenheit Anerkennung gefunden: WallE und SKITH gewannen die INNOspace Masters Wettbewerbe der Deutschen Raumfahrtagentur (DLR) in den Jahren 2016 und 2017. Geplant ist, die Ergebnisse der Mission zur Förderung zukünftiger Raumfahrtprojekte und -technologien zu nutzen.
Bedeutung für die Raumfahrt
Die Entwicklung von InnoCube wurde vom DLR-Raumfahrtmanagement sowie dem Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Kleinsatelliten wie InnoCube spielen eine zunehmend wichtige Rolle in der Raumfahrtindustrie. Schätzungen zufolge werden von 2021 bis 2030 über 15.000 Satelliten ins All gebracht, von denen etwa 90% Kleinsatelliten sind. Ihre Bedeutung steigt durch die Kommerzialisierung der Raumfahrt und die Erschließung neuer Anwendungsgebiete, wie Satellitenkommunikation und Erdbeobachtung, stetig an.
Einige der vielversprechenden Einsatzmöglichkeiten von Kleinsatelliten umfassen Klimamonitoring, Katastrophenschutz und Anwendungen im Internet der Dinge. Zudem werden sie aufgrund ihrer kostengünstigen und schnellen Produktionsmethoden für die Erprobung neuer Technologien immer attraktiver.
Mit seiner engagierten Einbindung von Studierenden in den gesamten Entwicklungsprozess demonstriert die Mission InnoCube nicht nur technologische Fortschritte, sondern auch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in den Bereichen Raumfahrttechnik und angewandte Forschung.
Die kontinuierliche Unterstützung und Förderung durch nationale Initiativen stärkt Deutschlands Position als führender Akteur im Bereich der Kleinsatellitenentwicklung und Raumfahrt. Die Mission InnoCube wird somit als bedeutender Schritt in eine Zukunft betrachtet, in der Deutschland verstärkt als Innovator in der globalen Raumfahrtgemeinschaft agiert.
Für weitere Informationen und Details zur Mission und den Technologien besuchen Sie die folgenden Seiten: Universität Würzburg, DLR Nachrichten, und DLR Kleinsatelliten.