
Am 17. März 2025 findet ein bedeutender Workshop zum Thema Rassismus an der Universität zu Lübeck statt. Der Workshop mit dem Titel „Wer will schon rassistisch sein!“ wird von Dr. Francine Uwera geleitet, einer erfahrenen Erziehungswissenschaftlerin und Europarechtlerin, die sich auf Menschenrechtsschutz spezialisiert hat. Geplant ist eine eindringliche Auseinandersetzung mit Rassismus als Ungleichheits- und Ausbeutungssystem.
In der Veranstaltung, die um 10 Uhr im Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung, Königstraße 42 beginnt, werden die weitreichenden Auswirkungen von Rassismus auf betroffene Personen thematisiert. Dr. Uwera, die auch als Trainerin für „Rassismuskritisches Denken Lernen und Handeln“ arbeitet, wird konkrete Handlungsempfehlungen zur Bekämpfung von Rassismus erarbeiten. Es soll ebenfalls darüber diskutiert werden, wie das Thema Rassismus jahrhundertelang in der Gesellschaft vernachlässigt wurde und welche Folgen dies mit sich brachte.
Der soziale Kontext von Rassismus
Rassismus ist kein neues Phänomen, sondern stellt ein fest verankertes gesellschaftliches Problem dar, das verschiedene gesellschaftliche Machtverhältnisse widerspiegelt. Laut dem Institut für Menschenrechte negiert Rassismus den Anspruch auf Gleichheit und Achtung aller Menschen, der in der Menschenwürde verankert ist. In Deutschland sind insbesondere folgende Gruppen betroffen: Jüd*innen, Sinti*zze und Rom*nja, People of Color und schwarze Menschen, Muslim*innen, Menschen mit Migrationsgeschichte sowie geflüchtete Menschen.
Die Formen des Rassismus sind vielfältig und reichen von alltäglicher Ausgrenzung bis hin zu struktureller Diskriminierung, etwa im Bildungswesen oder im Umgang mit der Polizei. Darüber hinaus kann Rassismus zu physischen Angriffen und Anschlägen führen, was die Dringlichkeit eines solchen Workshops unterstreicht.
Gesellschaftliche Verantwortung und Handlungsansätze
Ein zentrales Anliegen des Workshops ist es, die gesellschaftlich verwurzelten Ungleichheiten zu erkennen und aktiv zu überwinden. Rassismus wird als Diskriminierungsmuster beschrieben, das nicht nur individuelle, sondern auch kollektive Auswirkungen hat. Veranstaltungen wie diese sollen Bewusstsein schaffen und zur Mitwirkung an einem aktiven Kampf gegen Rassismus aufrufen.
Darüber hinaus müssen die Erinnerungen an die nationalsozialistischen Verbrechen, insbesondere den Genozid an Jüd*innen sowie Sinti*zze und Rom*nja, wachgehalten werden. Der Begriff der Menschenrechte dient als Grundlage, um allen Menschen gleichberechtigte Selbstbestimmung und Mitwirkung zu ermöglichen und bildet den moralischen Kompass für die Überwindung von Rassismus.
Die Verpflichtung zur Bekämpfung von Rassismus ist durch das Grundgesetz sowie durch europäische und internationale Menschenrechtsverträge, wie die Europäische Menschenrechtskonvention und das Internationale Übereinkommen gegen rassistische Diskriminierung, festgelegt. Diese Rahmenbedingungen bieten die notwendigen Grundlagen für die Arbeit von Dr. Uwera und dem Workshop-Team.
Der bevorstehende Workshop an der Universität zu Lübeck ist daher nicht nur eine Gelegenheit für eine wichtige Diskussion, sondern ein Schritt zur aktiven Bekämpfung von Rassismus in unserer Gesellschaft.