
Die Situation im deutschen Wohnungsbau bleibt angespannt, selbst wenn ein gewisser positiver Trend in der Ferne erkennbar ist. Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) wird das Bauvolumen im Jahr 2025 das fünfte Jahr in Folge zurückgehen. Eine Prognose für 2024 zeigt einen Rückgang von fast vier Prozent, und für 2025 wird ein weiterer Rückgang von knapp einem Prozent erwartet. Obwohl ein Wachstum des preisbereinigten Bauvolumens um zwei Prozent im Jahr 2026 vorhergesagt wird, wird es dennoch sieben Prozent unter dem Rekordniveau von 2021 liegen.
Im Wohnungsbau wird für 2025 ein Rückgang von zehn Prozent im Vergleich zu 2021 prognostiziert, während der Wohnungsneubau sogar voraussichtlich 25 Prozent unter dem Niveau von 2021 liegen wird. Diese Entwicklungen verdeutlichen die große Lücke zwischen dem Baubedarf und der tatsächlichen Bauleistung, die durch bisherige Maßnahmen nur unzureichend angegangen werden konnte. Um die Wohnungskrise zu bewältigen, wird ein Sofortprogramm für den sozialen Wohnungsbau als notwendig erachtet.
Aktuelle Herausforderungen im Wohnungsbau
Die Herausforderungen im deutschen Wohnungsbau sind vielfältig. In den letzten Jahren haben viele Immobilienentwickler und Bauunternehmen erhebliche finanzielle Engpässe erlebt, seit ein Anstieg der Baukosten um etwa 30% von 2021 bis 2024 verzeichnet wurde. Im Jahr 2024 gab es zudem einen Anstieg der Kosten um 3% im Vergleich zum Vorjahr. Die steigenden Baupreise haben unter anderem auf Wohngebäude einen Anstieg von 29,1%, auf Bürogebäude von 31,1% und auf den Straßenbau von 32,3% zur Folge gehabt, wie die Prognose für die Bauwirtschaft herausstellt.
Im Jahr 2023 fiel das preisbereinigte Bauvolumen um etwa 7%, und der Baubereich steht unter Druck durch Insolvenzen großer Unternehmen. Die Bundesregierung hat ihre Wohnungsbauziele wiederholt verfehlt. So wurden im Jahr 2022 lediglich 295.300 Wohnungen und im Jahr 2023 295.000 Wohnungen fertiggestellt, während das Ziel bei 400.000 Wohnungen lag. Für 2024 wird eine weitere Abnahme auf 265.000 Wohnungen prognostiziert. Auch der Wohnungsgipfel am 25. September 2023 brachte keinen Durchbruch; dessen 14-Punkte-Plan wurde als unzureichend kritisiert.
Zukunftsausblick und notwendige Maßnahmen
Bauexperten äußern zwar Bedenken für die Zukunft, sehen jedoch Anzeichen einer Entspannung ab 2025. Die Prognosen für 2024 deuten auf ein stagnierendes Bauvolumen hin, doch ab 2025 wird ein Anstieg der Umsätze um 1,9% erwartet. Ein wachsender Bedarf an energetischen Sanierungen und eine zunehmende Bedeutung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind ebenfalls Trends, die sich abzeichnen. Die kontinuierliche Urbanisierung und der Bedarf an Wohnraum in Ballungszentren werden den Wohnungsbau weiter prägen.
Eine bedeutende Herausforderung, die die gesamte Branche betrifft, bleibt der Fachkräftemangel. Automatisierung und neue Technologien könnten mögliche Lösungen darstellen, um die Effizienz zu steigern und den drängenden Herausforderungen in der Branche gerecht zu werden. Zudem ist ein Sofortprogramm für den sozialen Wohnungsbau notwendig, um der angespannten Situation im Wohnungsmarkt schnell entgegenzuwirken. Die Bedeutung des Wohnungsbaus kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, um die sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern.