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Wohlstandsgefälle in Deutschland: Reiche werden reicher, Arme ärmer!

Eine aktuelle Studie zeigt, dass der Wohlstand in Deutschland stark ungleich verteilt ist. Während Reiche zunehmend profitieren, schrumpft das Vermögen ärmerer Haushalte erheblich. Erfahren Sie mehr über die Ursachen und Folgen dieser Vermögensverteilung.

Im Schatten der geopolitischen Entwicklungen des Ukraine-Kriegs zeigt sich eine besorgniserregende Realität für viele Haushalte in Deutschland. Der Preisauftrieb hat ärmeren Familien erheblich zugesetzt und führte dazu, dass das Vermögen der ärmeren Bevölkerungshälfte zwischen 2021 und 2023 um mehr als 20 Prozent schrumpfte – nach Preisbereinigung. Diese alarmierenden Zahlen stammen aus einer umfassenden Studie der Bundesbank zur Finanzlage der privaten Haushalte, die auf einer Erhebung basiert, die zwischen Mai 2023 und Februar 2024 durchgeführt wurde und rund 4.000 Privathaushalte befragte.

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der Wohlstand in Deutschland stark ungleich verteilt ist. Laut der Studie, die von der Remszeitung veröffentlicht wurde, besitzen über 60 Prozent des Nettovermögens lediglich die reichsten 10 Prozent der Bevölkerung. Demzufolge halten etwa 50 Prozent der Haushalte, die zu den vermögensärmeren gehören, nur knapp 3 Prozent des Gesamtvermögens.

Beunruhigende Vermögensverteilung

Der durchschnittliche Gini-Koeffizient für Vermögen in Deutschland beträgt 76,34 und zeigt somit eine ungleiche Verteilung. Im Vergleich dazu liegt der Durchschnitt im Euroraum bei 72,34. Nur Österreich zeigt eine noch ungleicher verteile Vermögensstruktur. Die Vermögensverteilung in Deutschland ist erhöht von 72% im Gini-Koeffizienten 2021, was auf eine anhaltende Ungleichheit hinweist.

Während die Haushalte in Deutschland ein durchschnittliches Nettovermögen von 324.800 Euro besitzen, zeigt der Medianwert mit 76.000 Euro ein klareres Bild der Vermögensverteilung, da 50 Prozent der Bevölkerung weniger besitzen. In den letzten Jahren ist das Medianvermögen von 90.500 Euro (2021) auf 76.000 Euro (2023) gesunken. Diese Entwicklung wird sowohl von der Süddeutschen Zeitung als auch von der Bundesbank bestätigt.

Vermögensstruktur und Sparverhalten

Die Vermögensstruktur in Deutschland ist stark segmentiert. Ärmeren Haushalten gehört häufig nur eine übersichtliche Auswahl an Vermögenswerten, darunter Sparguthaben, selbstgenutzte Immobilien und Autos. Im Gegensatz dazu besitzen wohlhabendere Haushalte häufiger Immobilien, Betriebsvermögen und Wertpapiere. Interessant ist der Anstieg des Anteils der Haushalte, die in Fonds und Aktien investieren: 2023 waren es bereits 24 Prozent, gegenüber 16 Prozent im Jahr 2017.

In Bezug auf die Verschuldung ist festzustellen, dass 39 Prozent der Haushalte in Deutschland Schulden haben, was einen leichten Rückgang von 2 Prozentpunkten seit 2021 darstellt. Dieser Rückgang wird mit einer allgemeinen Konsumzurückhaltung während der Corona-Pandemie erklärt. In der aktuellen Erhebung konnte zudem festgestellt werden, dass 13 Prozent der Haushalte nicht sparen können, weil ihnen das Geld fehlt, während 4 Prozent aus Unwillen nicht sparen.

Zusammenfassend zeigen die aktuellen Zahlen, dass die Vermögensverhältnisse in Deutschland trotz wirtschaftlicher Entwicklungen stabil sind, jedoch stark von der sozialen Schicht abhängen. Die nächste Erhebung zur Vermögensverteilung ist bereits für 2026 geplant, und es bleibt abzuwarten, ob sich die Ungleichheit in den kommenden Jahren verringern wird.

Referenz 1
www.remszeitung.de
Referenz 3
www.sueddeutsche.de
Quellen gesamt
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