
Am 15. Januar 2025 steht die Jagdpolitik in Deutschland und der Schweiz im Fokus. Ein bedeutendes Thema ist die Regulierung von Wolfsbeständen, die durch steigende Konflikte mit der Landwirtschaft und den Jägern verstärkt in den Mittelpunkt rückt.
In Mecklenburg-Vorpommern erinnerte Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) an eine Protestkundgebung am 10. Januar 2024, bei der rund 1000 Jäger in Schwerin auf ihre Anliegen aufmerksam machten. Er talte von Schwierigkeiten, die rechtssichere Entnahme von Herausforderungen wie Bibern und Wölfen anzugehen. Um diese Herausforderungen besser zu bewältigen, wird eine Checkliste im Ministerium entwickelt, die sowohl den Jägern als auch den Behörden Unterstützung bieten soll. Diese Checkliste wird zudem vom Justizministerium geprüft. Landesweit bleibt die Eindämmung von Tierseuchen, insbesondere der afrikanischen Schweinepest (ASP) und der Maul- und Klauenseuche, ein zentrales Anliegen.
Jagdgesetzänderungen in der Schweiz
In der Schweiz hat der Bundesrat am 13. Dezember 2024 eine umfassende Revision des Jagdgesetzes verabschiedet. Diese Änderungen treten zum 1. Februar 2025 in Kraft und zielen darauf ab, die Konflikte zwischen Alpwirtschaft und Wolf zu reduzieren. In den letzten Jahren hat die Wolfspopulation stark zugenommen, was zu einem Anstieg von Angriffen auf Nutztiere geführt hat. Die neue Regelung sieht vor, dass Kantone von September bis Januar in den Wolfsbestand eingreifen dürfen, sofern ein Risiko für Nutztiere besteht und Herdenschutzmaßnahmen umgesetzt wurden.
Zur Regulierung des Wolfsbestands werden unter bestimmten Bedingungen sowohl der Abschuss von Jungtieren als auch von gesamten Rudeln möglich, wenn sie unerwünschtes Verhalten zeigen. Dabei bleibt die Zustimmung des Bundesamts für Umwelt (BAFU) erforderlich. Interessanterweise kann der Abschuss von Einzelwölfen, die eine unmittelbare Gefahr für Menschen darstellen, ohne BAFU-Zustimmung erfolgen. Durch die Anpassung der Jagdverordnung wird auch der Umgang mit Wildschäden durch Großraubtiere klarer geregelt.
Gemeinsame Verantwortung der Jäger
Backhaus betont die Verantwortung der Jäger, die Wildpopulationen im Blick zu behalten und proaktive Maßnahmen zu ergreifen. Auch in der Schweiz sind die Änderungen des Jagdgesetzes bedeutend. Ein Nachtjagdverbot im Wald, das Verbot von Schalldämpfern sowie bleihaltiger Kugelmunition gehören zu den zentralen Aspekten. Der Bundesbeitrag an Herdenschutz wird zudem auf 50 Prozent gesenkt, während die Einführung von individuellen Herdenschutzkonzepten auf Betriebebene die Jagdpraxis modernisieren soll.
Zusammenfassend zeigt sich, dass sowohl in Mecklenburg-Vorpommern als auch in der Schweiz wichtige Schritte unternommen werden, um den Herausforderungen durch die steigende Tierpopulation und deren Auswirkungen auf die Landwirtschaft und das Jagdwesen zu begegnen. Diese Entwicklungen erfordern von allen Beteiligten einen konstruktiven Austausch, der bereits in Anklam beim Jägerstammtisch positiv wahrgenommen wird.
Für weiterführende Informationen verweisen wir auf die folgenden Berichte: Nordkurier berichtet, dass …, admin.ch informiert über …, und jagdnatur.ch beschreibt die Neuregelungen ….