
In Wittstock wurde der Katastrophenschutz durch die Anschaffung von zwei neuen Sirenen erheblich verbessert. Diese Sirenen sind strategisch an der Feuerwache am Lietzenweg und am Dorfgemeinschaftshaus in Zempow positioniert. Mit Gesamtkosten von rund 34.400 Euro, wovon 13.400 Euro durch den Bund gefördert wurden, ersetzen die neuen Anlagen ältere Systeme, die auf privaten Gebäuden installiert waren und keine Notstromversorgung hatten. Im Vergleich zu diesen veralteteten Sirenen können die neuen Modelle sowohl Signaltöne abgeben als auch Sprachdurchsagen durch Mikrofon oder programmierten Sprachspeicher ermöglichen.
Besonders hervorzuheben ist die Notstromversorgung der neuen Sirenen. Diese sind mit Akkus ausgestattet, die im Falle eines Stromausfalls vier bis fünf Alarmzyklen ermöglichen. In Wittstock stehen insgesamt 32 Sirenenanlagen zur Verfügung, wobei sich acht in der Kernstadt befinden. Während die Alarmierung in den Ortsteilen über die Sirenen erfolgt, nutzt die Kernstadt Meldeempfänger.
Regelmäßige Alarmproben und deren Bedeutung
Eine zentrale Rolle im Katastrophenschutz spielt der bundesweite Warntag, der in diesem Jahr am 11. September 2025 um 11 Uhr stattfinden wird. Dieser Warntag soll die Bevölkerung regelmäßig über Warnsignale aufklären und deren Reaktion darauf testen. Im Jahr 2022 wurde bereits eine elektronische Sirene am Bahnhof installiert, was einen weiteren Schritt in Richtung moderner Alarmierungs- und Warnsysteme in der Region darstellt.
In Brandenburg werden zudem sogenannte „Katastrophenschutz-Leuchttürme“ eingerichtet, die die Grundbedürfnisse der Bevölkerung abdecken sollen. In Wittstock sind solche Punkte in der Stadthalle, der Waldringhalle und im Schloss in Freyenstein geplant. Im gesamten Landkreis OPR sind insgesamt 18 dieser „Leuchttürme“ vorgesehen, wobei erste Fertigstellungen bereits für den Januar anstehen.
Hintergrundinformationen zum Zivilschutz in Deutschland
Der Bevölkerungsschutz in Deutschland, der sowohl Zivilschutz als auch Katastrophenschutz umfasst, wird auf verschiedenen Ebenen organisiert. Die Zuständigkeiten sind im Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetz geregelt. Während das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) 2004 gegründet wurde und sich um Krisenmanagement kümmert, sind die Katastrophenschutzbehörden der Länder für die Warnung der Bevölkerung verantwortlich. Dies ist besonders relevant angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Bedrohungslage durch geopolitische Spannungen und Naturkatastrophen.
Die Sirenensysteme in Deutschland sind zwar nicht flächendeckend, jedoch werden sie zunehmend modernisiert. Die aktuellen Entwicklungen zeigen klar, dass die Bedeutung von Warnsystemen wie Sirenen, die flächendeckendes Warnen in Krisensituationen ermöglichen, wieder stärker in den Fokus rückt. Unter anderem ermöglicht die Einführung unterschiedlicher Warnapps, wie KATWARN und NINA, eine effektivere Kommunikation im Ernstfall.
In Anbetracht der sich verändernden Bedrohungslage strebt Deutschland an, innerhalb der nächsten fünf Jahre die kriegstüchtigen Infrastrukturen im Zivilschutz und Krisenmanagement auszubauen, um die Bevölkerung in Krisensituationen optimal zu schützen. Die Herausforderung bleibt jedoch die Finanzierung dieser Maßnahmen und der fortlaufende Betrieb der entsprechenden Einrichtungen.